Beschreibung
In Paris kennt ihn jeder: Monsieur Cho, den geheimnisvollen Teemeister, der einsam und zurückgezogen lebt, aber die feinste Nase für Tee haben soll. Eines Tages steht eine junge Frau, Lin Berwanger, vor seinem Teeladen und fragt nach einer Verkostung. Als sie sich später mit den Worten „Auf Wiedersehen, Vater“ von ihm verabschiedet, beginnt Cho nachzurechnen. Die junge Frau könnte recht haben. Er muss sie unbedingt wiedersehen, doch sie scheint spurlos verschwunden. Plötzlich befindet sich Cho inmitten eines Kriminalfalls: Der Polizeipräsident wird geteert und gefedert aufgefunden, ein Chefpathologe gefesselt und geknebelt. Was steckt hinter diesen brutalen Verbrechen? Und was hat Lin damit zu tun?
Sprecher
Nadine Heidenreich
Länge
10 h 44 m
Meine Meinung
Die Geschichte „Die fremde Tochter“ fängt zunächst ganz harmlos und harmonisch an. Das Buch spielt in Paris, in dem der Chinese Cho einen Teeladen hat. Sogleich erfährt man so einiges über Tee und Teezeremonien, die er für seine Kunden abhält. Eines Tages meldet sich eine „Journalistin“ namens Lin Berwanger und möchte ganz schnell und ohne Aufschub eine Teezeremonie bei ihm haben. Er wiegelt ab, er habe die nächsten Tage keine Zeit, das könne auch sein Assistent machen. Doch die Journalistin besteht darauf, dass er es tut. Er lässt sich also darauf ein und lädt sie zu sehr früher Stunde in seinen Teeladen ein. Sie scheint nervös zu sein – Cho ist davon leicht irritiert. Als sie sich dann mit den Worten „Auf Wiedersehen, Vater“ verabschiedet, ist Cho zunächst irritiert. Die Frau verschwindet direkt nach der Verabschiedung. Als er aus der „Schockstarre“ erwacht, rennt er hinaus, um der jungen Frau zu folgen und sie zu fragen, warum sie das gesagt hatte. Doch er sieht sie nur noch auf den Beifahrersitz eines Autos springen, das Auto braust davon. Cho rechnet nach…
Cho kam vor vielen Jahren nach Paris, weil er hoffte und vermutete, seine geliebte Emily dort wiederzufinden. Sie lernten sich vor vielen Jahren in China kennen, als Emily dort auf einer Teeplantage war, auf der er arbeitete. Dort verliebten sie sich unsterblich ineinander. Emily wollte nur kurz nach Frankreich zurück, um ihren Eltern zu erklären, dass sie von nun an in China bei ihm leben wolle. Die Eltern, insbesondere die Mutter, taten alles, um dies zu verhindern. Sie hatten andere Pläne für ihre Tochter.
Die Geschichte wird in zwei Zeitspannen erzählt. So erfährt man nach und nach, wie sich die beiden kennen lernten, wie ihre Liebe wuchs und wie alles durch das unmenschliche Eingriffen einer dritten Person zerstört wurde. In der Gegenwart passieren sehr seltsame und schreckliche Vorfälle und alles weist darauf hin, dass Lin und Emily irgendwie damit zu tun haben. Doch wie sind die Zusammenhänge?
Cho und der Assistent des Teehauses machen sich fortan auf die Suche nach Lin, die wie vom Erdboden verschluckt zu sein scheint. Die einzelnen Puzzleteile setzen sich zunächst nur mühsam zusammen, doch je weiter die Zeit fortschreitet, um so klarer wird das Bild, das sich ihnen offenbart. Nicht nur Cho und der Assistent sind entsetzt, auch ich als Hörer war es.
So harmlos wie die Geschichte beginnt, so schlimm sind die Enthüllungen, die letztendlich offen gelegt werden. Anja Jonuleit hat ihre Leser/Hörer auf eine Reise mitgenommen, die in einem Bummelzug beginnt und in einem ICE endet. Diese Spannungssteigerung fand ich grandios gelöst und ich war von Minute zu Minute mehr von diesem Buch begeistert, gefesselt und fasziniert.
Bisher kannte ich die Autorin noch nicht. Ich muss aber gleich mal schauen, was sie noch geschrieben hat. Für mich ist sie ein echter „Geheimtipp“, den ich gerne hinausposaune 😉
Nadine Heidenreich war mir bisher als Sprecherin auch unbekannt. Aber auch sie hat mir sehr gut in ihrer Rolle als Sprecherin gefallen.
Fazit: absolut empfehlenswert
Weitere Informationen
Eine Hörprobe sowie weitere Informationen gibt es bei Audible.de
Und hier geht es direkt zum Hörbuch: Anja Jonuleit – Die fremde Tochter
Siehe auch: