Jonas Karlsson – Das Zimmer

Das ZimmerBeschreibung
Jonas Karlsson erzählt in der Tradition Franz Kafkas von der wundersamen Verwandlung des kleinen Angestellten Björn, der eines Tages im Büro ein geheimes Zimmer entdeckt. Sobald Björn diesen Raum betritt, ist er ein anderer Mensch: Produktiv, kreativ – und glücklich. Doch niemand will ihm glauben, dass dieses Zimmer existiert. Ist er womöglich verrückt geworden, oder ist dies ein geschickter Schachzug seiner Kollegen, um ihn loszuwerden?

Sprecher
Mark Bremer

Länge
3 h 37 m

Meine Meinung
Dieses Hörbuch lässt viel Raum für Spekulationen. Ich denke, man kann es auf diverse Arten interpretieren. Doch womit haben wir es hier eigentlich zu tun:

Das Hörbuch wird in der Ich-Form aus der Sicht unseres Protagonisten Björn erzählt. Schnell wird einem klar, dass man es hier mit keinem einfachen Charakter zu tun hat. Björn ist ein wenig anders. Er ist sehr von sich überzeugt, hat strikte Regeln, an die er sich pedantisch hält und verlangt ein ebenso striktes Verhalten auch von seinen Arbeitskollegen. So wurde er nun mehr oder weniger „strafversetzt“ – die alten Kollegen hatten wohl so ihre Schwierigkeiten mit ihm. Ihm wurde es als „neue Chance“ verkauft, seiner Karriere etwas auf die Sprünge zu helfen. So ist er jetzt in einer Behörde tätig, die akkurat gegliedert ist. Er ist der Stufe 4 zugeordnet, sitzt in einem Großraumbüro und bei seiner Aufgabe trägt er keine Verantwortung. Sofort erkennt er alle Schwächen seiner neuen Kollegen. Keiner ist wirklich imstande, ihm das Wasser zu reichen. Als er dann durch Zufall ein geheimes Zimmer entdeckt, kennt seine Selbstverherrlichung schier keine Grenzen mehr. Denn jedesmal wenn er dieses Zimmer betritt, verwandelt er sich zu etwas noch größerem. Dieses Zimmer gibt ihm Kraft und Selbstüberzeugung und das bekommen die Kollegen inklusive seinem Chef auch direkt zu spüren.

Fortan geht es sehr spannend weiter mit Björn und seinen Arbeitskollegen. Doch mehr will ich von der Geschichte gar nicht erzählen. Denn sie ist einfach zu interessant, zu außergewöhnlich, um hier zu viel vorab zu verraten.

Wie oben bereits erwähnt, kann man hier viel hinein interpretieren. Man könnte sagen, ein Mann versucht, sich in einem Großraumbüro seinen eigenen Freiraum zu schaffen. Man könnte aber auch sagen, der Typ ist einfach nur komplett irre. Vielleicht könnte man auch sagen… ja, man könnte hier so einiges sagen. Doch ich will dich neugierig machen. Denn mich würde interessieren, was du dazu sagst!

Nur eins noch: mich hat dieses Hörbuch direkt gefesselt und meine anderen Pläne für den Abend direkt über den Haufen geworfen. Ich lauschte nur noch gebannt.

Mark Bremer hat diese Story wieder einmal hervorragend vertont. Ich mag seine Art und seine angenehme Stimme sehr. Er hat Björns Charakter perfekt dargestellt.

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Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es u. a. bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Jonas Karlsson – Das Zimmer

Mein herzlicher Dank für das Rezensionsexemplar geht an den Rubikon-Audioverlag.