Romy Hausmann – Marta schläft

Beschreibung
Nach „Liebes Kind“ der neue Spannungsbestseller von Romy Hausmann – Nervenkitzel garantiert!
Es ist Jahre her, dass man Nadja für ein grausames Verbrechen verurteilt hat. Nach ihrer Haftentlassung wünscht sie sich nichts sehnlicher, als ein normales Leben zu führen. Doch dann geschieht ein Mord. Und den wollen die Täter ungeschehen machen. Oder jemanden finden, den man in einem Gerichtsverfahren rechtskräftig verurteilen kann. Ein abgelegenes Haus wird zum Schauplatz eines bizarren Spiels? denn Nadjas Vergangenheit macht sie zum perfekten Opfer. Und zur perfekten Mörderin …
Ein tief unter die Haut gehender Psychothriller über Schuld, Vergeltung und die Frage, ob ein Täter je wieder frei sein kann.

Sprecher
Inka Löwendorf, Matthias Koeberlin

Länge
7 h 57 m

Meine Meinung
Ein heilloses Durcheinander ist die Geschichte. Ich habe ständig zurückspulen, ganze Passagen nochmals hören müssen, um überhaupt einigermaßen mitzubekommen, wer denn nun gerade in welcher Zeit spricht. Die verschiedenen Perspektiven und die verschiedenen Zeiten waren meiner Meinung nach viel zu viel. Heraus kam nur Chaos, wenig Spannung. Und wenn man dann mit viel Goodwill am Ende sagt, ui, ui, ganz schön verzwickt aufgebaut, so drängt sich bei mir sofort der Gedanke auf: Viel zu konstruiert.

Ich hatte auf eine ähnlich tolle Geschichte wie „Liebes Kind“ gehofft. Doch an ihr Erstlingswerk (?) kommt diese Story nicht ran. Wirklich schade.

Die Sprecher fand ich gut! Auch wenn ich mich mit Koeberlins „Gehauche“ manchmal echt schwer tue. Aber das liegt wohl eher an meinen Ohren als an seiner Leistung.

Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Bookbeat.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Romy Hausmann – Marta schläft

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Arto Passilinna – Heißes Blut, kalte Nerven

Beschreibung
Antti Kokkoluoto wird schon bei der Geburt das genaue Todesdatum prophezeit. Am 12. Juli 1990 wird er siebzigjährig sterben – keinen Tag früher, keinen Tag später. Und tatsächlich, Antti gerät immer wieder in höchst lebensbedrohliche Situationen, aber überlebt stets Kanonenhagel, Krankheiten und Naturkatastrophen. Als sich sein Todestag schließlich nähert, hat Antti eine famose Idee. Er will es noch einmal so richtig krachen lassen, er muss die Kosten ja nicht tragen. Aber: Antti stirbt wider Erwarten nicht…

Sprecher
Max Schautzer

Länge
5 h 04 m

Meine Meinung
Hm, ich hatte mir bei diesem Hörbuch ähnlichen Humor wie bei „Der wunderbare Massenselbstmord“ und „Der Mann mit den schönen Füßen“ erhofft. Leider bekam ich hier etwas gänzlich anderes auf die Ohren. Viel zu viel Krieg, zu wenig Geschichte an sich und was ich mir hier erhoffte, nämlich Erzählungen, wie er denn nun aus dem Schuldenschlamassel nach dem riesen großen Fest wieder herauskommen will, wird überhaupt nicht behandelt. Letztendlich ist die Beschreibung oben schon die ganze Geschichte. Eine Überraschung kommt nicht mehr. Denn mit dem obigen letzen Satz endet tatsächlich auch die Geschichte. Nein, so hatte ich mir das nicht erhofft.

Es gibt zwar hier und da durchaus nette Episoden, aber ich schaute bei diesem Hörbuch verdammt oft nach, wieviel ich denn noch hören müsste, bis ich endlich damit durch sein würde. Ein klares Zeichen von Langeweile.

Max Schautzer als Sprecher war zwar nicht schlecht, doch er kam bei weitem nicht an Jürgen von der Lippe heran, der Passilinnas Bücher einfach grandios spricht.

Insgesamt bin ich von diesem Hörbuch leider ziemlich enttäuscht. So dass ich letztendlich auch keine gute Bewertung abgeben kann.

Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Arto Paasilinna – Heißes Blut, kalte Nerven

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Karen Hamilton – Perfect Girlfriend: Du weißt, du liebst mich

Beschreibung
Sie ist die perfekte Freundin. Sie würde alles für dich tun… Du kannst ihr nicht entkommen.

Juliette Price weiß genau, was sie will und wen sie will. Um ihrem Freund Nate nahe zu sein, wird sie Flugbegleiterin bei der Airline, für die er als Pilot arbeitet. Sie sind füreinander bestimmt, da ist Juliette sich absolut sicher. Dass Nate vor ein paar Monaten mit ihr Schluss gemacht hat, bedeutet nichts. Denn Juliette hat einen Plan, wie sie ihn zurückgewinnen wird. Sie ist die perfekte Freundin, und sie wird ihm zeigen, wie sehr er sie in seinem tiefsten Inneren noch liebt – und wenn er sie dafür erst einmal fürchten lernen muss…

Fragil und doch abgrundtief böse gelesen von Nora Waldstätten.

Sprecher
Nora Waldstätten

Länge
12 h 06 m

Meine Meinung
Poh, dieses Hörbuch hat mir wirklich einige graue Haar beschert. Fand ich den Plot anfangs ja noch richtig gut und wirklich spannend aufgebaut, so wird er etwas vor der Hälfte echt – hm, wie soll ich sagen  – bescheuert! Da plant  sie und plant, man denkt, heijah, wenn man sich die Blöße geben will, derart einem Mann nachzurennen – bitte, und dann – Peng – an einem Abend macht sie alles kaputt. Aber nicht so, dass es ein Versehen gewesen wäre. Nein, das war wirklich von der Autorin so gewollt!

Das war der Moment, an dem ich das Hörbuch abbrechen wollte. Hätte ich mal besser getan. Aber nein, meine Neugierde war natürlich größer und ich hörte weiter. Doch anschließend habe ich mich eigentlich nur noch aufgeregt. Eine Frau mit einem kompletten Sockenschuss und ein Mann wie ein Waschlappen. Machtspielchen, eins nach dem anderen… hach, es war einfach nur noch ein Dilemma, diesem Drama zuzuhören. Doch ich hörte weiter, ich wollte unbedingt wissen, wie es denn nun ausgeht. Und ja, auch hier wurde ich wieder bitter enttäuscht.

Nein, also trotz der wirklich sehr guten Leistung von Nora Waldstätten, die ich bisher übrigens noch gar nicht als Sprecherin kannte, hat mich diese Story einfach nur enttäuscht und genervt.

Weitere Informationen
Eine Hörprobe sowie weitere Informationen gibt es bei Audible.de
Und hier geht es direkt zum Hörbuch: Karen Hamilton – Perfect Girlfriend

Joy Fielding – Solange du atmest

Beschreibung
Als Psychotherapeutin mit eigener verkorkster Familiengeschichte glaubt Robin, alle menschlichen Abgründe zu kennen. Doch dann erhält sie eines Tages einen Anruf, der sie völlig aus der Fassung bringt: Jemand habe brutal auf ihren Vater, seine neue Frau Tara und deren Tochter geschossen. Tara erliegt kurz darauf ihren Verletzungen. Robin macht sich auf den Weg in ihren Heimatort. Ihr ist klar, dass es viele Menschen gibt, die einen Grund hätten, ihren Vater zu hassen – allen voran ihre eigene Familie. Aber was für ein Monster schießt auf eine Zwölfjährige?

Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung wird Ihnen exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.

Sprecher
Petra Schmidt-Schaller

Länge
10 h 53 m

Meine Meinung
Schon lange habe ich kein Hörbuch mehr von Joy Fielding gehört. Mit ihrem Buch „Solange du atmest“ hatte ich sie dann doch wieder auf meinem Player. Doch schon nach den ersten 3 Stunden überlegte ich, sie wieder herunterzulöschen.

Ich habe selten ein Buch gehört, dass so vollgestopft ist mit wirklich sinnlosen Dialogen. Doch nicht nur völlig sinnlose Dialoge gibt es hier zuhauf, auch Dialoge, die gar keine sind, sondern einfach nur Wiederholungen des zuvor gesagten mit einem Fragezeichen am Ende versehen, füllen dieses Buch. Also einfallsloser geht es kaum noch.

Ich haderte wirklich sehr oft mit mir, ob ich mir das überhaupt weiter anhören sollte. Doch ich hörte weiter, da ich auf ein fulminantes Ende hoffte. Doch auch das Ende fand ich echt nicht gut. Völlig unglaubwürdig in meinen Ohren.

Ja, und als Krönung fand ich auch die Sprecherin nicht so gut. Sie übertrieb es sehr oft mit ihren Emotionen, was das Zuhören zusätzlich erschwerte.

Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Joy Fielding – Solange du atmest

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Stephen King, Owen King – Sleeping Beauties

Beschreibung
Alle Frauen im Dornröschenschlaf – und der Männeralbtraum beginnt.

Die Welt sieht sich einem faszinierenden Phänomen gegenüber. Sobald Frauen einschlafen, umhüllt sie am ganzen Körper ein spinnwebartiger Kokon. Wenn man sie weckt oder das unheimliche Gewebe entfernen will, werden sie zu barbarischen Bestien. Sind sie im Schlaf etwa an einem schöneren Ort? Die zurückgebliebenen Männer überlassen sich zunehmend ihren primitiven Instinkten.

Eine Frau allerdings, die mysteriöse Evie, scheint gegenüber der Pandemie immun zu sein. Ist sie eine genetische Anomalie, die sich zu Versuchszwecken eignet? Oder ist sie ein Dämon, der abgeschlachtet gehört? Schauplatz und Brennpunkt ist ein kleines Städtchen in den Appalachen, wo ein Frauengefängnis den größten Arbeitgeber stellt.

Sprecher
David Nathan

Länge
27 h 40 m

Meine Meinung
Was habe ich mich auf dieses Hörbuch gehört. Und was bin ich nun enttäuscht, da ich es nach „gefühlt 100 Stunden“ endlich fertig gehört habe.

Doch eins nach dem anderen.

Den Einstieg in diese Geschichte fand ich schon außergewöhnlich schwierig. Meistens bin ich von Kings Geschichten sofort gefesselt und fühle mich mittendrin im Geschehen. Doch hier fiel mir schon der Einstieg sehr schwer. Es wird geredet und geredet und passiert: Nichts. Okay, dachte ich, dauert dieses Mal halt etwas länger, bis du in die Story findest. Kann ja vorkommen. Ich hörte also weiter.

Kurz vor dem Ende des ersten Drittels (!) empfand ich die Geschichte dann etwas besser, jetzt passierte auch endlich die ein oder andere Begebenheit. Doch die Spannung war immer noch nicht spürbar. Zumindest war aber schon mal meine  Neugierde gekitzelt.

Also weiter mit dem zweiten Drittel. Hier wurde es dann echt strange. Ok, das ist ja nichts ungewöhnliches bei King, strange sind seine Bücher ja alle. Eben das macht seine Geschichten ja auch so außergewöhnlich. Doch zunehmend wurden die Männer immer primitiver, entwickelten sich in Windeseile zurück in eine Entwicklungsstufe, die schon etliche 1000 Jahre zurückliegen dürfte und ergaben sich dem Suff. Ausnahmen bestätigten natürlich die Regel – aber die meisten waren einfach nur noch betrunken und dumm.

Bei den Frauen war es nicht der Alkohol, hier waren es andere Drogen aller Art, insbesondere Aufputschmittel, um bloß nicht einzuschlafen.

Was soll ich denn davon halten? Die eine Hälfte der Menschheit betrunken, die andere auf irgendeinem Trip unterwegs. Gut letzteres wurde nicht ganz so exzessiv beschrieben, wie der männliche Part, doch sehr viel Vernünftiges brachten die völlig übermüdeten und erschöpften Frauen auch nicht mehr zustande – also die wenigen, die überhaupt noch wach waren.

Einzig Evie gab einem Rätsel auf. Denn sie konnte einschlafen und aufwachen wie immer, hatte magische Kräfte, wusste alles – wirklich alles. Da wollte ich schon wissen, was es denn mit ihr auf sich hat. Doch auch hier wurde ich letztendlich enttäuscht – wie ich insgesamt diese Geschichte eine ziemliche Enttäuschung fand.

Diese überbordende Fülle an Klischees fand ich wirklich äußerst anstrengend, die unzähligen Wiederholungen waren mehr als nervig und mit über 27 Stunden war dieses Werk eindeutig um mindestens die Hälfte zu lang.

Ich finde es wirklich sehr, sehr schade. Denn das gewählte Thema hatte sehr viel Potential, um eine wirklich interessante Story daraus zu machen. Stattdessen verpufft hier alles in Staub und Asche und zurück bleibt einzig der Gedanke: Diese über 27 Stunden hätte ich besser nutzen können.

David Nathan war natürlich wieder grandios. Er war der einzige Grund, warum ich dieses „Drama“ überhaupt durchhielt. Ohne ihn hätte ich vermutlich nach der Hälfte resigniert und das Hörbuch gedanklich in den Tiefen der Appalachen begraben.

Und nun komme ich wirklich zum schwierigsten Teil. Wie bewerte ich dieses Hörbuch denn nun? David Nathan bekommt fünf Punkte – keine Frage. Doch die Story? Bei der Geschichte schwanke ich nun zwischen einem und zwei Punkten. Und das kam ja wirklich seit Urzeiten nicht mehr bei mir vor, dass ich einer Geschichte eine derart schlechte Note gab.

Da ich das Thema an sich wirklich gut fand, entscheide ich mich nun letztendlich für zwei Punkte. Sehr schwache zwar, aber doch zwei Punkte. Was für eine Schande. Doch es gab schon früher die eine oder andere Geschichte, dir mir von King nicht gefiel. Das ist zwar eher selten, aber kam schon vor.

Schade finde ich, dass dies die erste Geschichte ist, die Vater und Sohn zusammen geschrieben haben. Owen King schreibt normalerweise unter dem Pseudonym Joe Hill.  Fireman, was ich bis jetzt vom ihm hörte, hatte mir sehr gut gefallen.

Abschließende Gedanken: Wie immer, gilt auch bei diesem Hörbuch, sich seine eigene Meinung zu bilden. Denn ich habe auch durchaus sehr positive Rezensionen dazu gelesen. Mir persönlich ist zwar ein Rätsel, wie diese zustande gekommen sind, aber die Geschmäcker sind verschieden. Und das ist auch gut so.

Mein herzlicher Dank geht an Random House für das Rezensionsexemplar!

Siehe auch:

Charles Foster – Der Geschmack von Laub und Erde

Beschreibung

»Ich wollte wissen, wie es ist, ein Wildtier zu sein.«

Und nicht nur eins. Charles Foster möchte das Leben von einigen Tieren ganz genau kennenlernen und schlüpft dafür in das Leben von Dachs, Otter, Fuchs, Rothirsch und Mauersegler. Für einige Wochen und Monate wagt er den Versuch der Annäherung, der Blickwinkelveränderung und begibt sich in Wald, Fluss und Lüfte. Er lebt in einem Dachsbau, schwimmt im Fluss mit den Ottern und durchstöbert als Großstadt-Fuchs die Mülltonnen der Londoner Hinterhöfe. Und dabei lernt er tatsächlich eine Menge über das Leben der animalischen Anderen. Doch noch mehr lernt er letzten Endes darüber, was es heißt, Mensch zu sein. Wanja Mues erweckt das Sachbuch des Zoologen Charles Foster in gekürzter Lesung für den Hörer zum Leben.

»Der Geschmack von Laub und Erde. Wie ich versuchte, als Tier zu leben« – ein so philosophisches wie unterhaltsames Hörbuch von Der Audio Verlag, gelesen von Wanja Mues

Wie weit reichen freier Wille und Autonomie? Kann man sich gegen das Menschsein entscheiden? Was ist der unveränderliche Kern eines Individuums? Kann man sich das Andere zugänglich, verständlich machen und die große Einsamkeit überwinden? Charles Foster macht den Selbstversuch: Konventionen, Grenzen überschreiten, Sinne schärfen, in andere Dimensionen blicken, immer wieder auf sich selbst zurückgeworfen werden und am Ende doch die Verbindung alles Lebendigen spüren. Wie es ihm ergeht mit Erde in der Nase, auf allen Vieren kriechend,  Langeweile, Angst oder Neugierde verspürend, schildert dieses Sachhörbuch mal wissenschaftlich, mal philosophisch-poetisch, mal unglaublich unterhaltsam.

Tier sein – ein Selbstversuch

Der Schauspieler Wanja Mues liest diese kluge und skurrile Versuchsanordnung ruhig und doch eindringlich. Seine klare, tiefe Stimme vermag es, wie auch in unzähligen anderen Hörbüchern, den Hörer mit sich fortzunehmen. Neben »Der Geschmack von Laub und Erde. Wie ich versuchte, als Tier zu leben« las er »Die Toten« von Christian Kracht für DAV ein.

Charles Fosters außerordentlich faszinierendes Sachbuch »Der Geschmack von Laub und Erde. Wie ich versuchte als Tier zu leben» erscheint als gekürzte Lesung auf 5 CDs bei DAV.

Sprecher
Wanja Mues

Länge
5 h 56 m

Meine Meinung
Mit welchem Satz macht man sich bei mir schlagartig unbeliebt? Genau, mit diesem Satz hier: „Ich hasse Katzen.“  Tja, Herr Foster, das war es dann auch gleich wieder mit der zarten Bande, die ich zu knüpfen versuchte.

Aber von dieser mir völlig unverständlichen Sichtweise einmal abgesehen, frage ich mich schon, was Herr Foster für ein Mensch ist. Ok, zu versuchen, wie ein Dachs zu leben, kann ich mir ja noch einigermaßen vorstellen. Aber wie ein Mauersegler? Wie bitte soll das denn gehen? Oder ist der Titel einfach nur irreführend? Doch nein, es heißt im Untertitel ja: Wie ich versuchte, als Tier zu leben. Ich denke, hier kommt es auf das Versuchen an. Denn wie soll es einem Menschen auch gelingen, wie eine andere Tierart zu leben. Ich finde seine Versuche, in fünf verschiedene Tierarten hineinzuschlüpfen, mehr als seltsam.

Ich hatte eigentlich sehr hohe Erwartungen an dieses Hörbuch. War ich doch sehr gespannt, wie er das bewerkstelligt hatte. Doch vielmehr, als dass er sich am Boden wälzte und aus Mülltonnen Futter klaute, war hier nicht. Klar, er nahm z. B. den Waldboden deutlicher wahr, als wenn man mit etwa 170 cm Abstand darüber läuft. Da er seine Experimente aber auch immer nur recht kurz durchführte und immer wieder in sein trautes menschliches Heim zurückkehrte, finde ich den Titel schon etwas anmaßend.

Vielleicht sollte ich auch ein Buch schreiben mit dem Titel: Wie ich versuchte, als Katze zu leben. Ich bleibe am Samstag den ganzen Tag im Bett und schlafe, schreie dann solange, bis mir jemand essen bringt und gehe dann nachts on tour. Ob das wohl auch ein Bestseller wird? 😉

Doch es gibt auch einen Lichtblick. Denn stellenweise wurden seine Selbstversuche sehr humorvoll beschrieben. Schmunzeln kann man also ab und an.

Wanja Mues als Sprecher hat mir auch sehr gut gefallen. Somit war dieses Hörbuch für mich eine echte Kopfschüttel-/Schmunzel-Partie.

Herzlichen Dank an D>A<V für das Rezensionsexemplar.

Don DeLillo – Null K

Beschreibung
Jeffrey Lockharts Vater Ross, ein Milliardär in seinen Sechzigern, versucht das Leben seiner jüngeren, schwerkranken Frau Artis zu retten. Er bringt sie in ein Forschungszentrum, in dem menschliches Leben durch Einfrieren verlängert werden soll, bis eines Tages biomedizinische Fortschritte es erlauben, unrettbare Fälle von heute doch noch zu heilen und ihnen neue Möglichkeiten zu schenken.

„Wir wurden ohne Freiheit der Wahl geboren. Sollen wir etwa genauso sterben? Das nicht zu akzeptieren – wäre das nicht eine grandiose Errungenschaft?“ Ross sucht neue Welten, andere Dimensionen, sein Sohn Jeffrey lässt nur das Leben im Hier und Jetzt gelten.

Sprecher
Christian Brückner

Länge
8 h 49 m

Meine Meinung
Oh dieser Fusselroller! Ich fürchte, dass wenn ich in meinem zukünftigen Leben einen Fusselroller sehe, ich immer an Null K werde denken müssen. Das nenne ich die Höchststrafe!

Eigentlich ist das oben beschriebene Thema ja durchaus sehr interessant. Aber ich glaube, man kann es kaum langweiliger präsentieren, als es Don DeLillo in Null K getan hat. Er verliert sich in endlosen Beschreibungen von Nichtigkeiten, die einen wirklich derart einlullen, dass man sofort müde wird und die Lust am Weiterhören verliert. So ging es mir jedenfalls bei diesem Buch.

Ich konnte dieser Geschichte nichts abgewinnen, da es um das eigentliche Thema nur selten ging. Hätte er die Gewichtung anders gelegt, sprich nur nebenbei über Fusselroller und Geldbeutel sinniert und sich ausführlicher mit dem Einfrieren und den daraus resultierenden Vorteilen in der Zukunft und was es für unser heutiges Leben bedeutet beschäftigt,  wäre das Buch der Knüller geworden. Aber so… leider nicht. Zumindest nicht für mich. Doch es bilde sich bitte jeder selbst seine Meinung.

Christian Brückner war als Sprecher zwar sehr gut und hat auch wirklich versucht, alles aus der Geschichte herauszuholen. Doch wenn das Material derart langweilig ist, dann kann auch der beste Sprecher kein mitreißendes Hörbuch daraus machen.

Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Don DeLillo – Null K

Stephenie Meyer – The Chemist – Die Spezialistin

the-chemistBeschreibung
Sie hat für eine geheime Spezialeinheit der US-Regierung als Verhörspezialistin gearbeitet. Sie weiß Dinge. Zu viele Dinge. Deshalb wird sie jetzt selbst gejagt, bleibt nie länger an einem Ort, wechselt ständig Name und Aussehen. Drei Anschläge hat sie knapp überlebt. Die einzige Person, der sie vertraut hat, wurde umgebracht.

Doch jetzt hat sie die Chance, wieder ein normales Leben zu führen. Dafür soll sie einen letzten Auftrag ausführen. Was sie dabei herausfindet, bringt sie jedoch in noch größere Gefahr, macht sie verwundbar. Denn zum ersten Mal in ihrem Leben gibt es einen Mann an ihrer Seite, der ihr wirklich etwas bedeutet. Und sie muss alles dafür tun, damit sie beide am Leben bleiben – mit ihren ganz eigenen Mitteln.

Sprecher
Luise Helm

Länge
18 h 18 m

Meine Meinung
Viel weiß ich nicht mehr darüber, nur noch, dass ich die Story äußerst unglaubhaft fand und dachte, sie solle besser bei Vampir-Geschichten bleiben. Die Protagonisten handelten völlig weltfremd. So würde sich kein Mensch verhalten. Wenn man etwas Realitätsnähe erwartet, sollte man von diesem Hörbuch die Finger lassen. Eine Freundin von mir betitelte es mit: Slapstick. Passend, wie ich meine.

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Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Stephenie Meyer – The Chemist – Die Spezialistin

Tim Erzberg – Hell-Go-Land

HelgolandBeschreibung
Ein roter Fels im sturmgepeitschten Meer. Darauf Deutschlands abgeschiedenster Polizeiposten. Hier ist ihre neue Dienststelle. Hier war ihr Zuhause. Bis der Albtraum über Anna Krüger hereinbrach. Kaum jemand weiß von ihrer Rückkehr nach Helgoland. Doch schon an ihrem ersten Arbeitstag erwartet sie eine grausame Überraschung, die Anna klarmacht, dass es keine Flucht vor der Vergangenheit gibt. Nicht für sie. Nicht an diesem Ort.

Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung wird Ihnen exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.

Sprecher
Frank Arnold

Länge
11 h 21 m

Meine Meinung
Hell-Go-Land – Diesen Titel fand ich durchaus interessant, das Cover irgendwie auch. Es „roch“ für mich nach einem spannenden Thriller. Eine Insel durch ein Unwetter abgeschnitten vom Rest der Welt – da kann man was draus machen. Ich war gespannt.

Die Beschreibungen der Insel, der Felsen und auch des nicht enden wollenden Sturms fand ich sehr gelungen – hier hatte ich durchaus ein lebhaftes Bild vor Augen. Doch viel mehr hat mich an diesem Thriller nicht begeistert. Ich will versuchen, dieses auch genauer zu erläutern und nicht nur eine negative Rezension ohne Begründung hinterlassen.

Klar, es ist eine kleine Insel, wenige Einwohner, eine kleine Polizeistation. Dass man hier keine Ermittlungsarbeit à la LAPD erwarten kann, ist klar. Aber das was einem hier geboten wurde, fand ich dann schon sehr – wie soll ich sagen – wenig? Schon nach der ersten Stunde dachte ich mir: Ok, wenn das mein allererster Krimi wäre, den ich je gehört, gelesen oder gesehen hätte, dann würde ich das vielleicht für glaubwürdig erachten. Aber so? Hm. Erste Zweifel wuchsen in mir.

Die Protagonistin Anna, die neu nach Helgoland – ihre alte Heimat – als Polizistin kam, handelte sehr oft sehr naiv. Nicht selten dachte ich, dass sie ihren Beruf ziemlich verfehlt hat. Wie sie Dinge anpackte, wie lange sie brauchte, um Hinweise zu kapieren – das erforderte schon einiges an Geduld. Auch handelte sie meines Erachtens recht oft nur wenig nachvollziehbar. Das kann man nun nicht mit der schlimmen Migräne in Verbindung mit einer Grippe rechtfertigen. Überhaupt finde ich das Szenario: Migräne und Grippe und dann noch aufrecht stehen können, geschweige denn arbeiten können –  völlig unglaubwürdig. Vermutlich hat der Autor selbst noch nie eine wirkliche Migräne erlebt – der Glückliche.

Insgesamt zog sich die Story für mich furchtbar in die Länge. In der ersten Hälfte erfährt man lediglich, dass Anna wohl früher etwas Schlimmes auf der Insel erlebt haben musste. Immer und immer wieder bekommt man das zu hören, viel „Gejammer“ aber auf Hinweise wartet man vergeblich. Man wird lediglich hingehalten. Erst nach der Hälfte etwa bekommt man ein kleines Bröckchen vorgesetzt. Natürlich hat man da aufgrund von gewissen Verhaltensweisen eine Ahnung, was denn wohl passiert sein könnte. Und ja natürlich bestätigt sich das dann auch. …wie eigentlich fast alles in dieser Geschichte recht leicht vorhersehbar und wenig überraschend ist.

Auch die anderen Personen blieben recht blass, obwohl es ja gar nicht so viele Menschen waren auf dieser kleinen Insel. Da hätte man ruhig auch ein wenig mehr Aufmerksamkeit der Beschreibung der Personen geben können und nicht nur der Insellandschaft.  Letztere war – wie oben schon gesagt – wirklich toll gelungen! Doch wirklich schlüssig und für mich verständlich und nachvollziehbar handelte eigentlich nur die Putzfrau. Auch waren mir zu viele Widersprüche in der Geschichte. Z. B. hat Anna gerade mal vor 6 Jahren die Insel verlassen, in manchen Beschreibungen klingt es aber so, als wären bereits 30 Jahre vergangen -> Wiedererkennungsprobleme. Oder es leben nur so wenige Menschen dort, doch kaum einer weiß, dass Anna zurück ist. Und das in so einem „Dorf“? Wie passt das zusammen? Das spricht sich doch herum wie ein Lauffeuer, zu bei ihrer Vergangenheit! Und was hat sie überhaupt bewogen, dahin zurückzukehren? Fragen über Fragen die meiner Meinung nach nicht gründlich ausgearbeitet wurden. Selbst das Motiv hinterließ bei mir nur leichtes Unverständnis, ob der vorher getätigten Aussagen. Ich würde das gerne genauer erläutern, aber ich will hier auch nicht spoilern.

Insgesamt hat mich diese Geschichte wirklich enttäuscht. Denn auch die Auflösung des Falles entschädigte mich nicht für die seichte und langatmige Story im Vorfeld. Warum ich diese Geschichte überhaupt fertig gehört habe? Vermutlich habe ich immer gehofft, dass es doch noch besser werden muss, bei so vielen guten Bewertungen. Nun gut, das Hörbuch und ich sind jedenfalls keine echten Freunde geworden.

Und was mich auch noch sehr verwundert hat ist die Tatsache, dass ich den bisher von mir immer überaus geschätzten Sprecher Frank Arnold in diesem Hörbuch auch nicht so hervorragend und makellos wie sonst immer fand. Aber zumindest hielt mich seine angenehme Stimme bei der Stange, dieses Hörbuch letztendlich doch bis zum Ende zu hören.

Eine Empfehlung kann ich somit nicht aussprechen. Aber da es sehr vielen anderen sehr gut gefallen hat, sollte man sich hier sicherlich seine eigene Meinung bilden. Die Geschmäcker sind nun einmal verschieden.

Und etwas Positives möchte ich am Schluss dann doch noch gerne sagen: In dem Buch wird auch erklärt, dass Hell-Go-Land keine „gut klingende“ Erfindung des Autors ist, sondern dass diese Insel durchaus diesen Namen schon länger inne hat. Vielleicht hat sich ja alleine für diese Information das Hören letztendlich doch gelohnt.

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Weitere Informationen
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Jojo Moyes – Ein ganz neues Leben

Ein ganz neues LebenBeschreibung
Sechs Monate hatten Louisa Clark und Will Traynor zusammen. Ein ganzes halbes Jahr. Und diese sechs Monate haben beide verändert. Lou ist nicht mehr das Mädchen aus der Kleinstadt, das Angst vor seinen eigenen Träumen hat. Aber sie führt auch nicht das unerschrockene Leben, das Will sich für sie gewünscht hat. Denn wie lebt man weiter, wenn man den Menschen verloren hat, den man am meisten liebt?
Eine Welt ohne Will, das ist für Lou immer noch schwer zu ertragen. Ein einsames Apartment, ein trister Job am Flughafen – Lou existiert, aber ein Leben ist das nicht. Bis es eines Tages an der Tür klingelt und sich eine Verbindung zu Will auftut, von der niemand etwas geahnt hat.

Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung wird exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.

Sprecher
Luise Helm

Länge
13 h 22 m

Meine Meinung
Natürlich ist es schwer an „Ein ganzes halbes Jahr“ heranzukommen. Natürlich war diese Vorgabe einfach nicht zu toppen. Aber ein wenig mehr hätte ich mir dann doch erhofft. Doch was haben wir:

Wir haben eine Lou, die immer noch hart am Verlust von Will Traynor leidet. Sie leidet und leidet und leidet…und als Hörer wird man gezwungen, diesem ganzen Elend zu lauschen. Sie stürzt vom Dach, überlebt, geht zu einer Selbsthilfegruppe, auch hier darf man bei jeder Sitzung dabei sein, und sie lernt einen tollen Mann kennen. Sam, ein Sanitäter. Er hatte sie nach dem Sturz vom Dach in die Klinik gebracht. Ein toller Mann, ein Bilderbuchmann, und was tut Lou, sie leidet und leidet und will/kann sich ihre Gefühle für ihn nicht eingestehen. Man braucht schon wirklich viel Geduld, um sich das alles anzutun.

Einziger Lichtblick war meiner Meinung nach, die Überraschung in Form eines jungen Mädchens. Denn zumindest dieses Mädchen brachte etwas Abwechslung in die Story.

Die Entwicklung der Protagonistin Lou zog sich wie Gummi über die gesamten 13 Stunden, bis man endlich in den letzten Minuten ein wenig aufschnaufen durfte.

Nun, für meinen Geschmack war das nicht das passende Buch. Wer sich gerne in Leid suhlt, der mag dieses Buch vielleicht toll finden. Doch ich fand das einfach nur anstrengend. Wenn man bald bei jedem Satz denkt: Hallo, denk doch mal nach – dann fehlt mir das Essentielle einer Geschichte – nämlich die nachvollziehbare Handlung und die Entwicklung.

Schade, denn ich weiß genau, dass Jojo Moyes das beherrscht! Doch hier hat sie es leider nicht umgesetzt.

Einzig Luise Helm hat mich hier bei der Stange gehalten. Mit einer anderen Sprecherin hätte ich vermutlich aufgegeben.

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Siehe auch: