Diane Setterfield – Die dreizehnte Geschichte

Die dreizehnte Geschichte - Diane SetterfieldBeschreibung
Ein Leben lang musste Vida Winter, Englands erfolgreichste Autorin, Stillschweigen darüber bewahren, was damals, in jener Nacht vor rund sechzig Jahren, wirklich geschah, als der Familiensitz bis auf die Grundmauern niederbrannte. Nun, dem Tode nah, erleichtert sie erstmals ihr Gewissen und beichtet der jungen Buchhändlerin Margaret die schockierende Wahrheit über sich und ihre Zwillingsschwester.

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Sprecher
Judy Winter, Franziska Petri

Länge
7 h 0 m

Meine Meinung
Bei diesem Buch bin ich zweigeteilt. Sowohl was die Geschichte als auch die beiden Sprecherinnen betrifft. Kurz könnte man sagen: von der Geschichte der im Sterben liegenden Autorin war ich begeistert, ebenso von der Sprecherin (Judy Winter), die diesen Part sprach. Was mich aber regelrecht kurz vors Ausschalten des Hörbuches brachte, waren die Stellen, an denen die Buchhändlerin Margaret ihre mehr als überflüssige Geschichte einbrachte. Ebenso furchtbar fand ich auch die Sprecherin (Franziska Petri) dieses Parts. Sie sprach nicht diese Rolle, sie las sie. Und das so dermaßen gelangweilt, langsam, unmotiviert und zum Haare raufen, dass es mich wirklich stellenweise wütend machte. Wie kann man denn so etwas durchgehen lassen? Werden denn Hörbücher nach der Aufnahme nicht nochmals kontrolliert? Oder werden sie ungehört auf den Markt geschmissen? Das kann doch nicht sein, oder? Ok. Ist sicherlich auch Geschmacksache.

Nun aber zur Story. Viele Geschichten hatte die Autorin schon neugierigen Journalisten erzählt, die sie ihnen jeweils als ihre Biografie „verkaufte“. Viele Lebensläufe hatte sie im Laufe der Jahre erfunden. Zum Ende ihre Lebens will sie ihre wahre Geschichte erzählen. Doch nur Margaret, da auch sie einen Zwilling hatte und sie das wohl am Besten verstehen könne, so ihre Begründung. Die Buchhändlerin reist zu ihr und wohnt eine Weile in ihrem Haus. Tagsüber erzählt die Dame ihre Geschichte. Lange habe ich gerätselt, wer sie denn nun wirklich war. Zur Mitte hin hatte ich dann einen Verdacht… Ob sich mein Verdacht bestätigte oder nicht, werde ich natürlich nicht erzählen.

Die Geschichte, die in diesem Buch erzählt wird, ist schockierend. Ich war des Öfteren sprachlos ob der Geschehnisse, die die alte Dame zu berichten hatte. Eine behütete Kindheit sieht ganz sicher anders aus. Aber ich will hier ja nix verraten.

Zum Aufbau des Buches. Die Idee an sich fand ich gut. Alte Dame will vor ihrem Tod ihre wahre Geschichte erzählen.  Sie engagiert eine Biografin. Sehe ich jetzt mal von der Hörbuchfassung ab und stelle es mir als gelesenes Buch vor. Auch als solches ist die Geschichte „um die eigentliche Story“ herum für meinen Geschmack viel zu konstruiert. Und das Ende – nun, auch das hat mir dementsprechend nicht so gut gefallen. Für meinen Geschmack war das ein völlig unnötiger Handlungsstrang, der die eigentlich leckere Suppe ziemlich versalzte. Schade. Die Story der alten Autorin in ein anderes Gewand gesteckt, wäre ich sicherlich begeistert von diesem Buch gewesen. So leider nicht so sehr.

Fazitstars_3 ganz nett

Weitere Informationen
Eine Hörprobe sowie weitere Informationen gibt es bei Audible.de
Und hier geht es direkt zum Hörbuch:  Diane Settlerfield – Die dreizehnte Geschichte

Liza Marklund – Prime Time

Beschreibung
Die Journalistin Annika Bengtzon will gerade mit Mann und Kindern in einen Kurzurlaub aufbrechen, als ihr Chef vom »Abendblatt« anruft: Mord an Schwedens erfolgreichster Fernsehmoderatorin Michelle Carlsson – keiner der Kollegen verfügbar … Zähneknirschend macht sich Annika sofort auf den Weg zum Tatort, einem abgelegenen Schloss. Dreizehn Personen, alle aus der Medienbranche, waren in der Mordnacht dort – und jede hatte ein Motiv.
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Sprecher
Judy Winter

Länge
5 CDs

Fazit: stars_3 ganz nett

Gehört am 17.07.2009

Siehe auch:

Liza Marklund – Studio 6

Beschreibung
Krimis aus Skandinavien erfreuen sich bei deutschen Lesern großer Beliebtheit — und das nicht erst seit den Bestsellererfolgen von Henning Mankell. Schwedens jüngste Erfolgsautorin heißt Liza Marklund. Im letzten Jahr sorgte die junge Autorin mit ihrem Krimidebüt Olympisches Feuer für einige Aufregung. In Schweden gewann sie zwei wichtige Preise und wurde zur „neuen Kultfigur“ (Der Spiegel). Auch in Deutschland gewann ihre menschliche und sympathische Heldin Annika, eine Journalistin, die Herzen der Leser.

Nun erscheint Marklunds zweiter Annika Bengtzon-Krimi Studio 6, der Annika in ihren jungen Jahren zeigt, am Anfang ihrer journalistischen Karrierre in Stockholm. Während ihrer Urlaubsvertretung in der Lokalredaktion des „Abendblatts“ wird die Leiche einer jungen Frau auf dem jüdischen Friedhof mitten in Stockholm gefunden. Das Mordopfer Josefine arbeitete in einem Sexclub, dem „Studio 6“. Der Mordfall weitet sich schließlich zum Skandal aus, als herauskommt, dass der schwedische Außenminister in den Mordfall verwickelt sein könnte.

Annika treibt ihre Recherchen hartnäckig voran, doch in der Zeitungsredaktion stößt sie auf wenig Verständnis und Anerkennung. Ständig rennt sie gegen Mauern, kämpft gegen Mobbing, Intrigen und Diskriminierung — keine schöne Erfahrung! Schließlich sieht Annika sich gezwungen, ihre Recherchen eigenmächtig voranzutreiben. Dabei bringt sie einiges ans Tageslicht: geheime Machenschaften und Intrigen der Medienwelt; alte Geheimdienstdokumente, die mitten im Wahlkampf auftauchen; Politiker, die ihre Rechnung in einem Pornoclub mit öffentlichen Geldern begleichen, etc. Das alles liest sich sehr spannend und ist sorgfältig recherchiert. Gegen Ende nimmt der Roman allerdings eine Wende, die die gesamte Handlung in ein neues Licht rückt. Die Frage, wer hier eigentlich Opfer ist, stellt sich neu. Ob jeder Leser mit diesem Ende glücklich ist, sei dahin gestellt.

Ähnlich wie Henning Mankell legt Marklund die Missstände der schwedischen Gesellschaft gnadenlos offen. Und: Der Leser erhält spannende Einblicke in den Medienbetrieb. Wer sich für die Medienlandschaft der 90er-Jahre interessiert, wird an diesem Buch seine Freude haben. Die Heuchelei und Profilierungsneurosen im so genannten seriösen Journalismus, der Kampf um die Story und die daraus resultierenden Machtkämpfe und Intrigen werden schonungslos dargestellt. So liest sich Studio 6 teilweise wie eine spannende Reportage, der man auch hierzulande viele Leser wünscht.

Sprecher
Judy Winter

Länge
5 CDs

Fazit: stars_5 absolut empfehlenswert

Gehört vor dem 31.12.2008

Siehe auch: