Brandon Q. Morris – Mars Nation 1

Beschreibung
Endlich hat es die NASA geschafft: Der erste Mensch hat soeben seinen Fuß auf die Oberfläche unseres Nachbarplaneten gesetzt. Doch die vier Astronauten der Mars-Expedition scheinen von unverschuldetem Unheil verfolgt: das Raumschiff einer privaten Organisation, das kurz nach ihnen eintrifft, havariert im Orbit. Nur sie können jetzt noch helfen und versuchen, zwanzig Leben zu retten. Dabei ahnen sie nichts von der unvorstellbaren Katastrophe, die sich hinter ihrem Rücken anbahnt – und die ihre Existenz grundlegend in Frage stellt.

Sprecher
Mark Bremer

Länge
8 h 56 m

Meine Meinung
Eigentlich ist es eine echt interessante Idee. Kaum hat es die NASA endlich geschafft, auf dem Mars zu landen, kommt auch schon ein Raumschiff einer privaten Organisation mit 20 Personen an Bord in die Nähe vom Mars. Diese wollen allerdings nicht mehr zurück zur Erde, wie die vier Astronauten der NASA. Sie sind auf den Mars gereist, um dort eine neue Welt aufzubauen. Doch kurz vor ihrer Landung haben sie extreme Probleme und können nicht aus eigener Kraft landen. Nur die NASA-Leute können sie noch retten, was diese natürlich tun. Und damit fangen ihre Probleme an.

Was nun folgt ist eine nette Geschichte voller Intrigen und Machtspielchen – ergo nichts anderes, als es auch schon immer auf der Welt passiert. Hm, das fand ich nun nicht sonderlich einfallsreich. Es gab sehr interessante Szenen, doch es gab auch Szenen, bei denen ich wirklich nur noch an das Wort hanebüchen dachte.

Die Charakterzeichnungen fand ich sehr gut, auch haben mir die Schilderungen der Behinderungen durch die Raumanzüge sehr gut gefallen. Lästig,  lästig, wenn man immer nur in voller Montur vor die Tür kann.

Insgesamt hat mich Mars Nation 1 nur mäßig beeindruckt. Es ist sicherlich eine nette Unterhaltung, aber eine unbedingte Hörempfehlung kann ich hier nicht mit gutem Gewissen aussprechen. Dafür ist die Story einfach zu lapidar und gewöhnlich. (Außer dem Handlungsort natürlich.)

Mark Bremer als Sprecher hat sicherlich alles gegeben, doch auch er hat in meinen Ohren hier oftmals wirklich etwas steif geklungen. Habe ihn schon anders erlebt.

Weitere Informationen
Eine Hörprobe sowie weitere Informationen gibt es bei Audible.de
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Michael Robotham – Die Rivalin

Beschreibung
Agatha, Ende 30, Aushilfskraft in einem Londoner Supermarkt, weiß genau, wie ihr perfektes Leben aussieht. Es ist das einer anderen: das der attraktiven, wohlhabenden Meghan, deren Ehemann ein erfolgreicher Fernsehmoderator ist und die sich im Londoner Stadthaus um die zwei reizenden Kinder kümmert. Meghan, die jeden Tag grußlos an Agatha vorbeiläuft. Und die nichts ahnt von den sehnsuchtsvollen Blicken, die sie immerzu verfolgen. Dabei verbindet die beiden Frauen mehr, als sie ahnen, denn beide haben ihre ganz speziellen Geheimnisse. Als Agatha nicht mehr zuschauen will, gerät auch Meghans Leben völlig außer Kontrolle…

Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung wird exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.

Sprecher
Sandra Schwittau, Katja Bürkle

Länge
13 h 41 m

Meine Meinung
„Die Rivalin“ hat mir sehr gut gefallen. Das Leben von Agatha ist geprägt von Leid und Einsamkeit, Meg hingegeben ist auf der Sonnenseite aufgewachsen, hat Mann und zwei Kinder und ist nun zum 3. Mal schwanger. Agatha kann keine Kinder mehr bekommen. Und so arbeitet sie äußerst akribisch an einem perfiden Plan. Doch dann wird es immer enger für sie.

Die Personen wurden sehr plastisch und menschlich beschrieben. Die Charaktere fand ich glaubhaft und lebensnah geschildert.

Den Plot an sich fand ich auch toll aufgebaut. Denn erst nach und nach erfährt man die ganze schlimme Geschichte um Agatha und auch bei Meg und Jack ist nicht alles so eitel Sonnenschein, wie man zunächst glaubt. Kurz, wie aus dem richtigen Leben erzählt.

Die beiden Sprecherinnen fand ich auch sehr toll und gut ausgewählt. Denn sie haben wirklich äußerst unterschiedliche Stimmen, so dass man leicht erkennen konnte, aus wessen Sicht gerade erzählt wird.

Insgesamt ist es eine kurzweilige Story, die einen völlig in seinen Bann zieht und bei der man selbst oft gefühlt zwischen zwei Stühlen sitzt. Fassungslos und zugleich auch ziemlich bewundernd für diesen akribisch ausgearbeiteten Plan hört man dieser Geschichte zu und zittert mit und betet am Ende für beide Parteien gleichermaßen.

Weitere Informationen
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Siehe auch: 

Jojo Moyes – Mein Herz in zwei Welten (Lou Clarke 3)

Beschreibung
„Trag deine Ringelstrumpfhosen mit Stolz. Führe ein unerschrockenes Leben. Fordere dich heraus. Lebe einfach.“ Diese Sätze hatte Will Traynor Louisa Clark mit auf den Weg gegeben. Doch nach seinem Tod brach eine Welt für sie zusammen. Nun ist sie endlich bereit, Wills Worten zu folgen: In New York wagt Lou den Neuanfang.

Doch ein Teil ihres Herzens ist in England zurückgeblieben: bei ihrer Familie und vor allem bei Sam, dem Mann, der sie auffing, als sie fiel. Während Lou in New York versucht herauszufinden, wer sie wirklich ist, muss sie feststellen, wie groß die Gefahr ist, sich selbst und andere auf dem Weg zu verlieren. Und am Ende muss sie sich die Frage stellen: Ist es möglich, ein Herz zu heilen, das in zwei Welten zu Hause ist?

Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung wird Ihnen exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.

Sprecher
Luise Helm

Länge
15 h 28 m

Meine Meinung
Zugegeben, ich bin an diesen 3. Teil sehr skeptisch herangegangen. Denn Teil 1 fand ich genial, Teil 2 furchtbar nervig. Ich war also sehr gespannt, was mich nun erwarten würde.

Heute Morgen habe ich die Story fertig gehört. Hach, sie hat mir sehr gefallen. Nicht so gut, wie der 1. Teil (doch das ist auch wirklich schwer zu toppen), doch auch wesentlich besser, als der 2. Teil. Hier war es eine Mischung aus sehr guter Story und – natürlich, ohne geht wohl nicht – einer leidenden Lou. Doch letzteres hielt sich in Grenzen, Lou bekam sich hier wesentlich besser und schneller wieder in den Griff, als im 2. Teil. Das fand ich sehr angenehm.

Ihre Erfahrungen, die sie in New York machte, fand ich stellenweise äußerst humorvoll beschrieben und nicht selten musste ich dabei schmunzeln. Ich konnte mir die Situationen sehr gut vorstellen.

Doch besonders klasse fand ich die Beschreibungen der Garderobe von Lou. Als sie dann noch den Vintage-Kleiderladen entdeckte, wurde es dann wirklich skurril – also styletechnisch. Doch das i-Tüpfelchen setzte dann die Garderobe der alten Dame. Ich fand das derart genial – hach, das konnte ich mir so richtig gut bildlich vorstellen und musste oft wirklich laut lachen.

Allen, die sich auch mit dem 2. Teil wirklich schwer taten, da dieser einfach furchtbar nervig war, kann ich sagen, dass sich der 3. Teil wirklich wieder lohnt, gehört zu werden. Ich habe es jedenfalls keine Minute bereut, „Mein Herz in zwei Welten“ anzuhören. Im Gegenteil, ich wurde wieder mit einer wirklich sehr schönen Story belohnt. Die Entwicklung, die Lou hier durchmachte, fand ich sehr gut beschrieben und auch glaubhaft.

Wie das Ende erhoffen lässt, wird es wohl eine weitere Fortsetzung dieser Reihe geben. Und nach dieser wirklich wieder tollen Folge freue ich mich jetzt darauf.

Luise Helm ist natürlich auch hier wieder die Stimme von Lou Clarke. Und das ist auch gut. Die zwei gehören einfach zusammen. Also auch hier kann ich nichts aussetzen.

Weitere Informationen
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Siehe auch: 

Elisabeth Sandmann – Der gestohlene Klimt – Wie sich Maria Altmann die goldene Adele zurückholte

Beschreibung
Die wahre Geschichte einer unglaublichen Frau, die sich nicht beirren lässt und in einem fast aussichtslosen Kampf am Ende gewinnt und Gerechtigkeit erfährt.

Mitten im Ersten Weltkrieg wird Maria Altmann in Wien in eine wohlhabende jüdische Familie hineingeboren. Ihre Tante Adele Bloch-Bauer geht bei dem Maler Gustav Klimt ein und aus, der sie 1907 porträtiert: das berühmte Bildnis der Goldenen Adele! Mit dem Einmarsch der Nazis wird der gesamte Besitz geraubt und den Bloch-Bauers bleibt von der einstmals großen Kunstsammlung buchstäblich nichts. Als sich die Erben nach 1945 um eine Rückgabe bemühen, sehen sie sich konfrontiert mit Lügen und Intrigen, die sie in ihrem vollem Ausmaß erst 50 Jahre später erkennen. Maria Altmann beschließt mit fast 84 Jahren den Staat Österreich von den USA aus zu verklagen, um die gestohlenen Klimt-Bilder zurückzubekommen.

Elisabeth Sandmann, Verlegerin des gleichnamigen Verlags, beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema der gestohlenen Kunstwerke. Die ausgezeichnet recherchierte Geschichte wird von Lilly Forgách berührend und fesselnd gesprochen – spannend bis zur letzten Minute.

Sprecher
Lilly Forgách

Länge
153 m

Meine Meinung
Restitution, was bedeutet das eigentlich? Laut Wikipedia: „Unter Restitution versteht man die Rückerstattung geraubter, enteigneter und zwangsverkaufter Kulturgüter.“

Dass sich die Nazis im zweiten Weltkrieg mit großer Gier an die Besitztümer der Juden heranmachten und sich alles unter den Nagel rissen, was sie kriegen konnten, ist wohl weitläufig bekannt. Dass dies nicht rechtmäßig sein kann, versteht sich von selbst. Doch die Gesetzeslage sah dies lange Zeit nicht so.

In diesem äußerst interessanten Hörbuch erzählt Elisabeth Sandmann vom Kampf der Maria Altmann, deren jüdische Familie in Wien all ihrer Besitztümer beraubt wurde. Darunter auch ein Gemälde von Gustav Klimt, welches der Künstler von Marias Tante Adele Bloch-Bauer angefertigt hatte. Bekannt ist dieses Gemälde als „Die goldene Adele“. Eines der bedeutensten Werke von Klimt.

Sehr spannend werden hier die Anstregungen erzählt, die Maria aus den USA heraus unternimmt, um an eben dieses Gemälde zu gelangen. Österreich stellt sich jedoch quer, sieht sich als rechtmäßigen Besitzer des Gemäldes und Österreich spielt auf Zeit. Denn Maria ist natürlich schon recht betagt, als sie den Prozess anstrebt. Die ausschlaggebende Wende kommt durch das Testament Adeles ans Licht. Doch als dann letztendlich ein Schiedsgericht bestehend aus drei österreichischen Richtern besteht, dachte ich, nun sei alles verloren, alle Mühe vergebens gewesen. Doch manchmal siegt doch die Gerechtigkeit – auch wenn es über ein halbes Jahrhundert dauert.

Lilly Forgách als Sprecherin hat mir sehr gut gefallen.

Es gibt einen Film über eben dieses Thema. Er heißt „Die Frau in Gold“ und ist eine sehr gute Verfilmung, die sich fast 1:1 mit Hörbuch deckt. Natürlich bekommt man im Hörbuch noch mehr Details mitgeteilt, doch der Film ist auch durchaus sehr beeindruckend und empfehlenswert.

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Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es beim Bonnevoice-Hörbuchverlag Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Elisabeth Sandmann – Der gestohlene Klimt – Wie sich Maria Altmann die goldene Adele zurückholte

Herzlichen Dank an den Bonnevoice-Hörbuchverlag für das Rezensionsexemplar!

C. W. Ceram – Götter, Gräber und Gelehrte

Beschreibung
Götter, Gräber und Gelehrte ist der Klassiker der Archäologie – spannend geschrieben für Jung und Alt: C. W. Ceram erzählt von den spektakulärsten Funden und ihren Entdeckern. So ist der Hörer hautnah dabei, wenn Schliemann Trojas Mauern ausgräbt oder Carter das Grab Tutenchamuns öffnet. Das Buch „Götter, Gräber und Gelehrte“ hat sich millionenfach verkauft. Auch das Hörbuch gehört in jeden Haushalt.

Sprecher
Frank Arnold

Länge
15 h

Meine Meinung
Diesen Klassiker wollte ich schon als Kind lesen, doch die Gelegenheit hat sich irgendwie nicht ergeben. Den Grund hierfür will ich gar nicht lange ausführen. Dann hatte ich es für Jahre aus den Augen und somit dem Gedächtnis verloren. Und letztens stolperte ich per Zufall über die Hörbuchausgabe, gelesen von Frank Arnold. Wow, dachte ich – jetzt oder nie.

Da die Geschichte ja in viele Bücher aufgeteilt ist, dachte ich zunächst, dass ich es wohl immer häppchenweise und zwischendurch immer andere Hörbücher hören würde. Doch weit gefehlt. Einmal damit angefangen, habe ich es nur zum Arbeiten gehen oder Schlafen unterbrochen. Ich fand die Reise in die Anfänge der Archäologie und fortlaufend äußerst interessant. Was mir so nie bewusst war, dass es durchaus Grabräuber gab, die z. B. Pyramiden plünderten, bevor sie je ein Archäologe betreten hatte.

Auch wird hier von äußerst interessanten Menschen berichtet, die ihr ganzes Leben auf die Archäologie ausrichteten und schon in jüngsten Jahren (z. B. mit 14 oder 15 Jahren) die schwierigsten Rätsel lösen konnten.

Ebenfalls erwähnt wird natürlich Thor Heyerdahl  mit seiner abenteuerlichen Fahrt auf einem Floß, der Kon-Tiki, und wie er damit den Beweis führte, dass die polynesische Kultur ihren Ursprung wirklich in Peru hat.

Und natürlich werden hier noch viele weitere Entdeckungen und Sagenhaftigkeiten erzählt. Also mir hat dieses Hörbuch sehr gut gefallen.

Frank Arnold war natürlich die perfekte Wahl für diesen archäologischen Roman. Kaum einer spricht Sachbücher besser als er.

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Weitere Informationen
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Herzlichen Dank an den Verlag Audiobuch für das Rezensionsexemplar.

Karl Olsberg – Die achte Offenbarung

Beschreibung
Dem Historiker Paulus Brenner fällt ein uraltes verschlüsseltes Manuskript aus dem Besitz seiner Familie in die Hände. Doch je mehr er von dem Text dekodiert, desto rätselhafter wird der Inhalt. Denn das Buch sagt mit erstaunlicher Präzision Ereignisse voraus, die zum Zeitpunkt seiner vermuteten Entstehung noch nicht geschehen sind. Während aus einem US-Labor hoch gefährliches Genmaterial verschwindet, will irgendjemand um jeden Preis verhindern, dass Paulus auch die letzte, die achte Offenbarung entziffert.

Ein packender Thriller um eine erschreckend realistische Apokalypse.

Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung wird Ihnen exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.

Sprecher
Wolfgang Wagner

Länge
11 h 58 m

Meine Meinung
Dieses Hörbuch hat mich sehr begeistert. Zwar erst am Schluss, denn erst dann versteht man, warum man während des Hörens so manches Mal einige Zweifel hegt, ob es denn noch realistisch oder glaubwürdig ist. Doch es ist auch im Vorfeld so interessant gestrickt, dass man weiter und weiter hört bis dann plötzlich ein Drama passiert und von da an hat man stellenweise Schnappatmung von lauter Spannung. Ich bin heute sogar vor dem Wecker aufgestanden, um noch die letzten 1,5 Stunden vor dem Arbeiten gehen fertig hören zu können.

Besonders aufreibend fand ich die Szene, als ein Kampfjet auf einem Probeflug unterwegs war. Das war wirklich grandios beschrieben. Man zitterte mit den Piloten richtig mit und der eigene Puls beschleunigte sich ebenfalls.

Den Protagonisten Paulus fand ich klasse. Vom ziemlich langweiligen Historiker zum wahren Helden. Na, wenn das mal keine grandiose Entwicklung ist.

Wolfgang Wagner als Sprecher fand ich – wie schon in Marco Polo – sehr gut. Ich mag seine Stimme sehr gerne und er hat eine hervorragende Art, Texte zu sprechen. Immer passend für jede Gelegenheit.

Weitere Informationen
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Siehe auch:

Mechtild Borrmann – Der Geiger

Beschreibung
In einer Nacht im Mai 1948 verliert der begnadete Geiger Ilja Grenko seine beiden wertvollsten Schätze: seine Familie und seine Stradivari. Erst dem eigensinnigen Sascha Grenko, Iljas Enkel, wird es viele Jahrzehnte später gelingen, Licht in das grausame Geschehen von damals zu bringen. Doch der Preis dafür ist hoch – viel zu hoch.

Über die Autorin: Mechtild Borrmann wurde 1960 geboren und lebt heute in Bielefeld. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie am Niederrhein. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, war sie u.a. Tanz- und Theaterpädagogin, Groß- und Außenhändlerin und als Gastronomin tätig. Seit 2011 ist Frau Borrmann freie Schriftstellerin und Mitherausgeberin des Literaturmagazin „Tentakel“. 2012 wurde ihr Roman „Wer das Schweigen bricht“ mit dem Deutschen Krimi Preis 2012 ausgezeichnet.

Die Leserin: Nina Goldberg ist ausgebildete Schauspielerin und Sprecherin, die ihre Stimme schon vielen TV-Produktionen, Features und Hörbüchern geliehen hat..

Sprecher
Nina Goldberg

Länge
7 h 30 m

Meine Meinung
Dieses Buch ist für mich weniger ein Krimi, als vielmehr ein Roman über Stalin und die damaligen Zustände in der Sowjetunion. Denn auch wenn in der Gegenwart ein Kriminalfall daraus wird, so fand ich die ereignisreichen Episoden aus der Vergangenheit noch interessanter, auch wenn diese Vergangenheit vor Leid und Ungerechtigkeit nur so strotzte. Es war einfach unvorstellbar grausam, was Stalin seinem Volk angetan hat.

Kurz zum Inhalt: Der begnadete Geiger Ilja Grenko wird 1948 nach einem Konzert verhaftet, seine geliebte Stradivari, die schon lange in Familienbesitz ist und ein Geschenk von Stradivari höchstpersönlich war, wird ihm weggenommen. Er hatte einen Antrag gestellt, bei seiner nächsten Konzertreise nach Wien seine Frau und seine beiden Kinder mitnehmen zu dürfen. Nun wirft man ihm vor, dass er das Land für immer verlassen wollte. Was er natürlich vehement verneint, doch es wird ihm natürlich nicht geglaubt. Somit wird er solange gefoltert, bis er ein Schreiben unterzeichnet, dass ihm 20 Jahre Arbeitslager bescheren, jedoch seiner Frau Straffreiheit zusichert.

Er wird auf einer harten und langen Reise in das Arbeitslager Wortuka gebracht, seine Frau kommt in die Verbannung. Soviel zur Verschonung seiner Familie.

Erzählt wird diese Geschichte fortan in drei Erzählsträngen: Aus der Sicht Grenkos im Gefangenenlager Wortuka, aus der Sicht seiner Frau in der Verbannung und aus der Sicht seines Enkels, der sich nun in der Gegenwart auf die Suche nach der nach wie vor verschwundenen Stradivari und der Wahrheit über seiner Familie macht.

Alle drei Erzählstränge fand ich äußerst interessant, wobei mir die beiden aus der Vergangenheit am besten gefallen haben. Denn hier hat man sehr viel gelernt, sehr viel erfahren. Klar, allein schon das Wort Arbeitslager jagt wohl jedem eine Gänsehaut ein. Doch hier wird das Leben dort sehr detailliert geschildert. Unvorstellbar dieses Elend! Doch auch in der Verbannung erging es seiner Frau nicht wesentlich besser,  musste sie doch auch sehr, sehr hart unter unvorstellbaren Bedingungen arbeiten, um überhaupt überleben zu können.

Die Gegenwartsgeschichte war natürlich auch spannend, denn selbst heute noch ist das „Schnüffeln“ in der Vergangenheit einfach nicht erwünscht und wird mit allen Mitteln verhindert. Hier schreckt man selbst heute nicht vor Mord zurück – zumindest in diesem Krimi nicht.

Es ist doch immer wieder erstaunlich, welche Intensität man in siebeneinhalb Stunden packen kann. Mechtild Borrmann hat mit Der Geiger einen Kriminalroman geschrieben, der mir wirklich tief unter die Haut ging und der mich bis in meine Träume „verfolgte“.

Nina Goldmann als Sprecherin kannte ich bisher noch nicht, doch sie hat mich sehr positiv überrascht. Sie hat eine klare, angenehme Stimme der man gut zuhören kann und die niemals schrill wird.

Weitere Informationen
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Siehe auch:

Gusel Jachina – Suleika öffnet die Augen

Beschreibung
Suleika ist eine tatarische Bäuerin. Eingeschüchtert und rechtlos lebt die Mutter von vier im Säuglingsalter gestorbenen Kindern auf dem Hof ihres viel älteren Mannes. Ihr Weg zu sich selbst führt durch die Hölle, das Sibirien der von Stalin Ausgesiedelten.

Ein anrührendes und meisterhaftes Debüt, das in 21 Sprachen übersetzt ist. Vielfach preisgekrönt, u.a. als Großes Buch 2015 und mit dem Jasnaja Poljana-Preis 2015.

Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung wird exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.

Sprecher
Frank Arnold

Länge
17 h 49 m

Meine Meinung
Suleika ist die Frau eines wesentlich älteren Kulaken, ihre vier Töchter sterben jeweils recht schnell nach ihrer Geburt, ihre Schwiegermutter ist die Ausgeburt der Hölle. Auch der Mann ist recht grob und roh, Suleika erträgt ihr Leben in Demut. Dann kommen die „Roten Horden“, ermorden ihren Mann, lassen die bereits 100-jährige erblindete Schwiegermutter auf dem Gut zurück und rauben Suleika. Sie wird daraufhin mit 1000 anderen „Umsiedlern“ in einen Zug gepfercht und wochenlang durch die Gegend gefahren. Scheinbar ziellos leiden sie an bitterer Kälte und Hunger, nicht wenige sterben auf der Fahrt.

Ein weiterer Protagonist ist Igantow. Er ist der Mörder von Suleikas Mann und eben dieser wird dazu verpflichtet, den Transport der Sklaven – aber nein, es sind ja „Umsiedler“ – zu überwachen. Somit trennt sich der Weg von Suleika und Igantow nicht, im Gegenteil, sie sind ständig gemeinsam auf dem Weg. Er als unfreiwilliger Bewacher und sie als Gefangene von ihm. Als letztendlich nur noch 29 Überlebende dieser Tortur an ihrem Zielort in Sibirien ankommen, ist dort nichts. Überhaupt nichts. 29 Gefangene und ein Bewacher mit einer Pistole. Die versprochene Hilfe kommt nicht. Kann man das in dieser unmenschlichen Landschaft überleben?

Dieses Hörbuch geht ganz tief unter die Haut. Gusel Jachina hat einen sehr eindringlichen und gefühlvollen Stil, der den Hörer mitten hinein in die Geschehnisse versetzt. Ob es nun die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen sind oder die Charakterisierung der Menschen, alles und alle vermag sie derart bildlich zu beschrieben, dass man keine Minute an der Echtheit und Glaubwürdigkeit zweifelt. Nicht selten entsteht dadurch ein dicker Kloß im Hals des Zuhörers.

Sehr interessant fand ich auch die Metapher, als der Professor immer mehr von einem Ei eingehüllt wurde, um sich dem herrschenden Wahnsinn zu entziehen. Nur so konnte er diese Welt noch ertragen.

Suleika öffnet die Augen ist eine Geschichte, die schwer zu ertragen und zugleich grandios erzählt ist. Es ist in meinen Augen typische schwere russische Literatur, an der man zu knabbern hat. Viele der geschilderten Situationen werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Wenn ich mich nachts in meinen Träumen in einem Buch befinde, dann ist das ein eindeutiges Zeichen, dass es sehr großen Eindruck auf mich gemacht hat. Und ich war nächtelang in Sibirien.

Und nun komme ich zum schwierigen Teil dieser Bewertung. Frank Arnold als Sprecher fand ich stellenweise äußerst anstrengend. Ich habe nun schon öfter erwähnt, dass ich ihn als Sprecher von Sachbüchern ganz hervorragend finde. Da kommt ja auch keine direkte Rede vor. Doch hier haben wir natürlich viele Stellen mit Dialogen und auch viele Stellen, in denen geschrien wird. Ich finde es äußerst anstrengend, ihm dabei zuzuhören. Klar, er macht das mit viel Leidenschaft! Keine Frage! Aber ich finde seine Interpretation immer äußerst anstrengend. Fast schon schrill. Anfangs sind stimmlich viele anstrengende Stellen, das legt sich im Laufe der Geschichte ein Glück. Mit der restlichen Darbietung war ich dann sehr zufrieden.

Weitere Informationen
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Olaf R. Dahlmann – Das Recht des Geldes

das-recht-des-geldesBeschreibung
Die ehrgeizige Juristin Katharina Tenzer beginnt in der angesehenen Kanzlei des Hamburger Steueranwalts Friedemann Hausner ihr Referendariat. Und dort brennt die Luft: In Liechtenstein wurde ein angesehener Kollege brutal ermordet und sämtliche Akten aus seinem Büro entwendet. Darunter befanden sich auch Dokumente, die die millionenfache Steuerhinterziehung Hausners reichster Klienten belegen.
Prompt erhält die Hamburger Unternehmerfamilie Koppersberg eine Erpressermail, in der damit gedroht wird, die entwendeten Daten dem Finanzamt vorzulegen – das hätte Haftstrafen und Nachzahlungen im mehrstelligen Millionenbereich zur Folge. Hausner versucht als Erstes, seinen eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, und plant, ihn selbst belastendes Material zu vernichten. Doch bevor er zur Tat schreiten kann, wird er in einen Autounfall verwickelt und muss für längere Zeit im Krankenhaus bleiben. Nun ist es an seiner jungen und unerfahrenen Referendarin, ihn zu vertreten. Und die muss bald feststellen, dass ihr neuer Job Gefahr für Leib und Leben birgt…

Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung wird Ihnen exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.

Sprecher
Elisabeth Günther

Länge
11 h 22 m

Meine Meinung
Wer hätte gedacht, dass eine Geschichte, in der es um Steuern bzw. nicht gezahlte Steuern geht, derart spannend sein kann! Ich jedenfalls wurde äußerst positiv überrascht.

Der Aufbau der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Wird doch die junge und noch unerfahrene Referendarin ins eiskalte Wasser geworfen, als sie ihren Chef ausgerechnet in einer heißen Phase vertreten muss, die selbst für ausgebuffte Füchse nicht einfach zu handhaben ist. Doch es bleibt ihr nichts anderes übrig, wenn sie in der Branche zukünftig noch eine Arbeitsstelle finden will. Da kann man sich nicht einfach aus dem Staub machen, wenn es kompliziert wird. Doch dass dieser Job nicht nur kompliziert ist, sondern auch noch lebensgefährlich wird, damit hat sie zunächst natürlich überhaupt nicht gerechnet.

Die Entwicklung der Protagonistin fand ich sehr gelungen beschrieben. Katharina Tenzer ist eine sehr ehrgeizige Referendarin und wächst hier so manches Mal über sich hinaus. Doch keineswegs wird dies überzogen dargestellt. Nein, ich fand die Geschichte durchweg glaubhaft und nachvollziehbar.

Natürlich kommt hier auch die Spannung nicht zu kurz. Und durch den geschickten Aufbau strafft sich der Spannungsbogen stetig, auch wenn es zwischendrin hier und da  schon Höhepunkte gibt. Man merkt eindeutig, dass der Autor Ahnung von der Materie hat, ja ein wahrer „Kenner der Szene“ ist.

Mit der Sprecherin war ich auch sehr zufrieden. Auch wenn sie anfangs etwas eilig durch die Geschichte hetzt, wird sie nach und etwas ruhiger oder ich habe mich einfach an das Tempo gewöhnt. Wie auch immer, ich habe nichts an ihr auszusetzen.

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Weitere Informationen
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Siehe auch:

Marc Goodman – Global Hack

Global Hack

Hacker, die Banken ausspähen. Cyber-Terroristen, die Atomkraftwerke kapern. Geheimdienste, die unsere Handys knacken

Beschreibung
Das Internet als Ort friedlicher Begegnung? Das war einmal. Längst haben global agierende Cyberkriminelle das Netz unterwandert. Sie planen Entführungen, plündern Konten und kapern Atomkraftwerke. Marc Goodman arbeitet für das FBI und ist einer der profiliertesten Experten zu Fragen der Internetsicherheit. In seinem Hörbuch beweist er: Wir haben es immer öfter mit bestens ausgebildeten „Elite-Kriminellen“ zu tun, die neben Terrororganisationen, Geheimdiensten und ausländischen Regierungen mitmischen beim globalen Daten-Monopoly. Sie bereichern sich auf Kosten anderer oder nutzen das Web, um Anschläge zu begehen. Das Internet wendet sich gegen uns. Es wird Zeit, dass wir aufwachen.

Sprecher
Frank Arnold

Länge
23 h 01 m

Meine Meinung
Es kann einem angst und bange werden, wenn man dieses Hörbuch hört. Denn hier wird gnadenlos beschrieben, was durch die unbedachte Nutzung des Internets alles an Übeltaten möglich ist und was auch durchaus praktiziert wird.

Ich denke, jedem ist klar, dass man heutzutage vorsichtig sein muss, wenn man sich im Internet bewegt. Doch dieses Ausmaß an Boshaftigkeit hatte ich nun nicht erwartet. Marc Goodman beschreibt sehr detailliert, was alles möglich ist. Doch dies stellt er nicht einfach als Aussage in den Raum, nein, er gibt auch konkrete Beispiele von Fällen, die bereits geschehen sind. Ich staunte nicht selten. Die Boshaftigkeit mancher Menschen kennt wahrlich keine Grenzen. Das wird einem bei der Lektüre dieses Hörbuches nochmals richtig bewusst.

Dass das Hacken des Bordcomputers eines Autos, um den Insassen zu entführen, ohne dass dieser etwas dagegen tun, da noch die „harmlose“ Variante eines Angriffs darstellt, wird spätestens dann klar, wenn Goodman im weiteren Verlauf erzählt, dass auch Atomkraftwerke leicht gehackt werden können und auch schon wurden. Wie eingangs bereits erwähnt, es kann einem angst und bange werden.

Ich könnte hier endlos Beispiele aufführen, die mich wirklich zum Staunen und Erschauern brachten. Doch genau das will dieses Buch auch erreichen. Endlich mal die Menschheit aufrütteln, damit wir nicht mehr so arglos und gutgläubig durchs Internet spazieren. Und auch der immer wieder gerne verwendete Spruch: „Ich habe nichts zu verbergen“ wird hier mal kräftig durchleuchtet und sollte auch dem letzten, der so denkt, die Augen öffnen.

Sehr schön fand ich auch die immer wieder eingefügten Passagen mit den AGBs… „Sie haben diesen ja schließlich zugestimmt“.

Dieses Hörbuch kann ich nur jedem empfehlen. Denn selbst wenn man nicht viel im Internet unterwegs ist, so hat man doch ein Handy. Und falls nicht, dann hat man ein Auto und falls auch das nicht, dann tut es auch das Fernsehgerät oder das Bankkonto. Alles kann heutzutage gehackt und somit gegen einen verwendet werden.

Frank Arnold ist bei Sachbüchern mein Lieblingssprecher. Und auch hier hat er mich wieder auf ganzer Linie begeistert.

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