Mechtild Borrmann – Grenzgänger

Beschreibung
Wenn Recht nicht Gerechtigkeit ist.

Wegen Kaffeeschmuggels und ihrer „krankhaften Verlogenheit“ steckt man die 17-jährige Henni 1951 in eine Besserungsanstalt. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Die jüngeren Geschwister, um die sie sich anstelle der toten Mutter gekümmert hatte, kommen in ein kirchliches Kinderheim, wo der kleine Matthias an Lungenentzündung verstirbt. Und auch das ist nur ein Teil der Wahrheit…

Mit der ihr eigenen soghaft-präzisen Sprache erzählt Mechtild Borrmann vom Hunger nach Leben und der verzweifelten Suche nach Gerechtigkeit.

Sprecher
Vera Teltz

Länge
6 h 59 m

Meine Meinung
Entschuldigung! Ich habe definitiv zu lange mit meiner Rezension gewartet. Jedoch weiß ich noch, dass ich sehr begeistert von diesem Hörbuch war und dass es auf meine Bestenliste muss.

Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Mechtild Borrmann – Grenzgänger

Siehe auch:

Lester Powell – Die Dame ist leichtfertig

Beschreibung
Philip Odell tappt in die Falle. Anfangs soll Philip Odell nur dem Verschwinden von Paula Ballard nachspüren, einem Fotomodell und außerdem die Adoptivtochter eines Londoner Unternehmers. Doch er gerät in finstere Kreise: Seine Partnerin Heather McMara wird entführt und Philip erpresst: Er soll heiße Ware nach Paris schmuggeln, begleitet von der überaus attraktiven Margaret. Und noch ahnt er nicht, in welche Gefahr er sein Leben – und das seiner geliebten Heather – dadurch bringt.

Sprecher
Albert-Carl Weiland, Brigitte Dryander, Fritz Haneke u. v. m. (-> Hörspiel)

Länge
3 h 52 m

Meine Meinung
Nostalgisch. Dieses Hörspiel ist bereits etwas älter… ca. so alt wie ich 😉 Doch trotz des schon fortgeschrittenen Alters ist diese Detektivgeschichte kurzweilig, mitreißend und mit herrlichen Dialogen gespickt. Auch der Plot ist durchweg sehr clever durchdacht und aufgebaut. Am Ende darf man dann auch noch richtig um das Leben der Protagonisten zittern. Soviel zu wirklich sehr guten Detektivgeschichte.

Nun zur Machart des Hörspiels: Prinzipiell fand ich es gut gemacht. Alle Sprecher fand ich toll und passend gewählt. Doch eine Unart, die zu der damaligen Zeit gerne angewendet wurde, ist diese furchtbar schrille, disharmonische Melodie, die nach manch einer Sequenz eingespielt wurde. Gar furchtbar finde ich das. Als Hörer bemerkt man durchaus selbst, dass es gerade sehr brenzlig für die Protagonisten wird. Da braucht es nicht diese in den Ohren schmerzenden Geräusche. Dafür gibt es ganz klar Punktabzug. Auch wenn es damals so üblich war, das hat mich schon immer furchtbar gestört.

Doch insgesamt ist diese antiquierte Detektivgeschichte eine herrlich erfrischende Story, die durch ihre spritzigen Dialoge wirklich glänzt.

Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Lester Powell – Die Dame ist leichtfertig

Bertolt Brecht – Leben des Galilei

leben-des-galileiBeschreibung
Bertolt Brecht – Leben des Galilei ist eines seiner bedeutendsten Werke. Die Frage nach moralischer Verantwortung von Wissenschaftlern für die Resultate ihrer Arbeit ist hochaktuell.

Mit Beginn der kriegerischen und friedlichen Nutzung von Kernenergie müssen sich Forscher immer stärker mit dem Resultat ihrer Arbeit auseinandersetzen. Egal, ob es sich um Atommüll, Genmais oder Internet-Trojaner handelt. Bertolt Brecht (1898-1956) verwebt in Leben des Galilei meisterhaft die Konfliktfelder moderner Wissenschaften mit der Geschichte des Naturwissenschaftlers Galileo Galilei (1564-1642).

Das Leben des Galilei spielt in Italien im 17. Jahrhundert und umfasst einen Zeitraum von 28 Jahren. Der Physiker Galileo Galilei steht exemplarisch für den gesellschaftlichen Aufbruch dieser Zeit. Um sein städtisches Gehalt aufzubessern, bemächtigt er sich fremder Erfindungen. Mit einem neuartigen Teleskop bestätigt er, dass keineswegs die Erde im Mittelpunkt des Universums steht. Ein Konflikt mit der katholischen Kirche lässt nicht lange auf sich warten. Galileo wird als Ketzer verfolgt und mit Folter bedroht. Als alter Mann im eigenen Haus eingesperrt, verzweifelt Galileo darüber, seine wissenschaftlichen Prinzipien verraten und sich der Inquisition gebeugt zu haben. Brecht schuf verschiedene Überarbeitungen des Stücks und stellte unter dem Eindruck der Atombombenabwürfe am Ende des Zweiten Weltkriegs die moralische Verantwortung der Wissenschaftler für ihr Handeln heraus. Das Leitthema kirchlicher Allmacht schwächte er hingegen ab.

Die Werke Bertolt Brechts erscheinen im Suhrkamp Verlag. www.suhrkamp.de

Galileo, der Song des Balladensängers mit dem Text von Bertolt Brecht und der Musik von Hanns Eisler, stammt aus einer Koproduktion des Staatsschauspiels Dresden und des Maxim Gorki Theaters Berlin in der Regie von Armin Petras. www.staatsschauspiel-dresden.de | www.gorki.de

Sprecher
Christian Bergmann, Anna-Maria Böhm, Frank Casali, Macel Eid, Silke Franz, Antje Hamer, Aischa Lina Löbbert, Malte Müller, Marvin Thiede, Isabel Vollmer, Alexander Weikmann, Tobias Wollschläger, Luca Zamperoni, Jonas Baeck, Wolfgang Michalek und anderen – mit Musik von Hanns Eisler

Länge
3 CDs

Meine Meinung
Um was es in diesem Hörbuch geht, wird oben ja bereits umfangreich beschrieben. Deshalb möchte ich mich hier mehr der Machart des Hörbuchs widmen. Es ist ein Schauspiel als Hörspiel. Es gibt Szenenauftritte, einen Erzähler und ganz viele Stimmen, die ein Hörspiel aus dem Ganzen machen. Auch gibt es hier und da Gesangseinlagen, die zwar inhaltlich perfekt passten, mir persönlich aber nicht so gut gefallen haben.

Dieses Hörbuch ist völlig anders, als alles andere was ich bisher gehört habe. Ich konnte mir zunächst nicht so recht vorstellen, dass ein Schauspiel derart gut als Hörbuch/Hörspiel umgesetzt werden kann. Doch ich wurde eines besseren belehrt. Ein Glück. Denn es ist äußerst informativ, lehrreich und trotzdem sehr kurzweilig gestaltet. Ich habe es in einem Rutsch durchgehört.

Die Sprecher fand ich alle in ihren jeweiligen Rollen sehr gut. Sie waren durch die Bank weg äußerst engagiert und stimmlich passend.

Warum nun keine vollen 5 Pingus? Weil mir die Gesangseinlagen einfach nicht gefallen haben. Alles andere hat die volle Pingu-Punktzahl verdient.

Doch wie so oft ist alles Ansichtssache. Ein anderer findet vielleicht gerade die Gesangseinlagen ganz hervorragend. Deshalb gilt auch hier – wie immer – höre es dir selbst an.

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Herzlichen Dank an den AMOR-Verlag für das Rezensionsexemplar.

Frauke Scheunemann – Winston: Ein Kater in geheimer Mission

WinstonBeschreibung
Winston Churchill ist ein Perserkater. Genauer gesagt war er ein Perserkater, denn momentan steckt er im Körper des zwölfjährigen Mädchens Kira fest. Winston ist ein genialer Beobachter der Menschenwelt mit dem messerscharfen Verstand eines Detektivs. In Kira findet er die perfekte Partnerin: Sie stellt die richtigen Fragen, er recherchiert unerkannt. Zusammen sind sie ein unschlagbares Ermittlerteam und kommen jedem Täter auf die Spur. Der Auftakt einer lustigen Detektiv-Reihe, erzählt aus Katersicht – gelesen von Oliver Kalkofe.

Sprecher
Oliver Kalkofe

Länge
4 h 06 m

Meine Meinung
Winston Churchill, genannt Winston, ist ein echter Stubentiger. Die Welt hat er bisher nur von seinem Fenster im 2. Stock erlebt. Aber natürlich kennt er sich bestens aus. Er ist ein kleiner arroganter Klugscheißer, den ich aber sofort ins Herz geschlossen habe. Das Wesen einer Katze hat Frauke Scheunemann mit Winstons charakterlicher Darstellung bestens beschrieben.

Winston liebt seine Wohnung, seine Ruhe und seine extra für ihn zubereiteten Speisen. Und daran soll sich natürlich auch nichts ändern. Doch natürlich kommt es anders, als es ihm vorschwebt. Nämlich dann, als die frisch angestellte Haushälterin eines Nachts mit Sack und Pack und der 12-jährigen Tochter Kira Sturm klingelt und sein Professor die beiden herein bittet. Kira zittert, weint, sie ist sichtlich entsetzt. Neugierig wie Winston nun einmal ist, schleicht er zu Kira ins Zimmer und knüpft die ersten zarten Bande zu dem Mädchen. Er stellt überrascht fest: Kinder sind doch nicht so doof wie er immer glaubte und im Bett neben einem Menschen zu schlafen hat durchaus auch etwas.

Eines Morgens kommt Kira auf die Idee, Winston mit nach draußen zu nehmen. Pah, was für eine dreiste Idee. Was soll Winston denn draußen? Er will natürlich nicht. Doch stellt er bald fest, dass er aufgrund der Leine, die ihm um den Hals gebunden wurde, keine Chance hat, sich zu wehren. Also ergibt er sich tapfer seinem Schicksal. Ihr Spaziergang führt sie zunächst in den Hof. Hier hat er erstmals Kontakt zu den Streunerkatzen, die er bislang nur von seinem Fenster aus beobachten konnte. Doch welch eine Schmach. Sie lachen ihn aus, da er an einer Leine geführt wird und er wird auch noch als arrogant beschimpft. Und das Schlimmste: seine Angebetete, die süße weiße Katze, scheint ihn ganz und gar nicht leiden zu können.

Tief geknickt trottet Winston hinter Kira her, die (ebenfalls todtraurig) mittlerweile die Straße entlang läuft. Als es dann auch noch zu regnen anfängt, suchen sie Unterschlupf an einem nicht ganz so geeigneten Ort, um sich vor einem Gewitter zu schützen. Sie setzen sich auf eine Kabelrolle und warten auf das Ende des Gewitters. Doch dann schlägt ein Blitz ein! Als sich beide von ihrem Dämmerzustand langsam wieder erholen, stellen sie entsetzt fest, dass sie die Körper getauscht haben! Kira steckt im Körper von Winston und Winston ist urplötzlich das Mädchen Kira.

Winston muss nun also in die Schule. Heidenei, das da so einiges schief bei gehen kann und natürlich auch schief geht, kann man sich lebhaft vorstellen. Doch nicht nur diese Herausforderung gilt es zu meistern. Nein, es wartet eine noch viel größere Aufgabe auf die beiden, die sie mit viel Talent, Geschick und einer gehörigen Portion Humor bewältigen.

„Winston: Ein Kater in geheimer Mission“ ist ein spannendes und kurzweiliges Jugendbuch, das mich über die vier Stunden hat schmunzeln lassen. Aber nicht nur die humorvollen Dialoge und die treffende Charakterdarstellung der Katze haben mir gut gefallen. Auch die Handlung an sich fand ich spannend. Und natürlich darf in einem Jugendbuch auch der Punkt „pädagogisch wertvoll“ nicht fehlen. Alles zusammen wurde durch Frauke Scheunemann in dieser wunderschönen Detektivgeschichte sehr schön vereint.

Den Sprecher Oliver Kalkofe fand ich passend für Geschichte. Er hat seine Sache wirklich gut gemacht.

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Vielen Dank an den „Audio-Verlag“ für das Rezensionsexemplar.