Frauke Scheunemann – Winston: Ein Kater in geheimer Mission

WinstonBeschreibung
Winston Churchill ist ein Perserkater. Genauer gesagt war er ein Perserkater, denn momentan steckt er im Körper des zwölfjährigen Mädchens Kira fest. Winston ist ein genialer Beobachter der Menschenwelt mit dem messerscharfen Verstand eines Detektivs. In Kira findet er die perfekte Partnerin: Sie stellt die richtigen Fragen, er recherchiert unerkannt. Zusammen sind sie ein unschlagbares Ermittlerteam und kommen jedem Täter auf die Spur. Der Auftakt einer lustigen Detektiv-Reihe, erzählt aus Katersicht – gelesen von Oliver Kalkofe.

Sprecher
Oliver Kalkofe

Länge
4 h 06 m

Meine Meinung
Winston Churchill, genannt Winston, ist ein echter Stubentiger. Die Welt hat er bisher nur von seinem Fenster im 2. Stock erlebt. Aber natürlich kennt er sich bestens aus. Er ist ein kleiner arroganter Klugscheißer, den ich aber sofort ins Herz geschlossen habe. Das Wesen einer Katze hat Frauke Scheunemann mit Winstons charakterlicher Darstellung bestens beschrieben.

Winston liebt seine Wohnung, seine Ruhe und seine extra für ihn zubereiteten Speisen. Und daran soll sich natürlich auch nichts ändern. Doch natürlich kommt es anders, als es ihm vorschwebt. Nämlich dann, als die frisch angestellte Haushälterin eines Nachts mit Sack und Pack und der 12-jährigen Tochter Kira Sturm klingelt und sein Professor die beiden herein bittet. Kira zittert, weint, sie ist sichtlich entsetzt. Neugierig wie Winston nun einmal ist, schleicht er zu Kira ins Zimmer und knüpft die ersten zarten Bande zu dem Mädchen. Er stellt überrascht fest: Kinder sind doch nicht so doof wie er immer glaubte und im Bett neben einem Menschen zu schlafen hat durchaus auch etwas.

Eines Morgens kommt Kira auf die Idee, Winston mit nach draußen zu nehmen. Pah, was für eine dreiste Idee. Was soll Winston denn draußen? Er will natürlich nicht. Doch stellt er bald fest, dass er aufgrund der Leine, die ihm um den Hals gebunden wurde, keine Chance hat, sich zu wehren. Also ergibt er sich tapfer seinem Schicksal. Ihr Spaziergang führt sie zunächst in den Hof. Hier hat er erstmals Kontakt zu den Streunerkatzen, die er bislang nur von seinem Fenster aus beobachten konnte. Doch welch eine Schmach. Sie lachen ihn aus, da er an einer Leine geführt wird und er wird auch noch als arrogant beschimpft. Und das Schlimmste: seine Angebetete, die süße weiße Katze, scheint ihn ganz und gar nicht leiden zu können.

Tief geknickt trottet Winston hinter Kira her, die (ebenfalls todtraurig) mittlerweile die Straße entlang läuft. Als es dann auch noch zu regnen anfängt, suchen sie Unterschlupf an einem nicht ganz so geeigneten Ort, um sich vor einem Gewitter zu schützen. Sie setzen sich auf eine Kabelrolle und warten auf das Ende des Gewitters. Doch dann schlägt ein Blitz ein! Als sich beide von ihrem Dämmerzustand langsam wieder erholen, stellen sie entsetzt fest, dass sie die Körper getauscht haben! Kira steckt im Körper von Winston und Winston ist urplötzlich das Mädchen Kira.

Winston muss nun also in die Schule. Heidenei, das da so einiges schief bei gehen kann und natürlich auch schief geht, kann man sich lebhaft vorstellen. Doch nicht nur diese Herausforderung gilt es zu meistern. Nein, es wartet eine noch viel größere Aufgabe auf die beiden, die sie mit viel Talent, Geschick und einer gehörigen Portion Humor bewältigen.

„Winston: Ein Kater in geheimer Mission“ ist ein spannendes und kurzweiliges Jugendbuch, das mich über die vier Stunden hat schmunzeln lassen. Aber nicht nur die humorvollen Dialoge und die treffende Charakterdarstellung der Katze haben mir gut gefallen. Auch die Handlung an sich fand ich spannend. Und natürlich darf in einem Jugendbuch auch der Punkt „pädagogisch wertvoll“ nicht fehlen. Alles zusammen wurde durch Frauke Scheunemann in dieser wunderschönen Detektivgeschichte sehr schön vereint.

Den Sprecher Oliver Kalkofe fand ich passend für Geschichte. Er hat seine Sache wirklich gut gemacht.

s4g5s4g5=4,8

Vielen Dank an den „Audio-Verlag“ für das Rezensionsexemplar.