Oliver Pötzsch – Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf – Henkerstochter 7

Beschreibung
Der Schongauer Henker Jakob Kuisl reist im Februar 1672 zum Scharfrichtertreffen nach München. Erstmals hat ihn der Rat der Zwölf dazu eingeladen – eine große Ehre. Kuisl hofft, unter den Ratsmitgliedern einen Ehemann für seine Tochter Barbara zu finden. Die Henkerstochter ist verzweifelt: Sie ist ungewollt schwanger und traut sich nicht, ihre Notlage dem Vater zu offenbaren.
Dann kommt in München eine Reihe von Morden an jungen Frauen ans Licht, und Kuisl wird um Hilfe bei den Ermittlungen gebeten. Alle Morde tragen die Handschrift eines Scharfrichters. Der Verdacht fällt auf den Rat der Zwölf.

Sprecher 
Johannes Steck

Länge
19 h

Meine Meinung in Kürze
Mit diesem 7. Teil habe ich nun alle Henkerstochter-Bände durch. Und wieder war ich vollends begeistert, denn auch diese Geschichte ist wieder äußerst spannend und bietet beste Unterhaltung. Ich kann wirklich besten Gewissens diese komplette Reihe empfehlen. Und das sind ja nun wirklich eine ganze Menge Hörstunden. Und doch wird es keine Minute langweilig.

Johannes Steck als Sprecher brilliert hier wirklich. Auch ihm gebe ich für die komplette Reihe glatte 5 Punkte. Eigentlich hätte er noch mehr verdient, gibt es in meiner Skala aber nicht.

Weitere Informationen
Eine Hörprobe sowie weitere Informationen gibt es bei Bookbeat. Und hier geht es direkt zum Hörbuch: Oliver Pötzsch – Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf – Henkerstochter 7

Siehe auch:

Die Geschichte des Johann Georg Faustus:

Henkerstochter:

Eva Völler – Tulpengold

Beschreibung
Amsterdam, 1636. Pieter, der neue Lehrling von Rembrandt van Rijn, ist ein Sonderling. Vor allem seine Begeisterung für höhere Mathematik weckt Befremden. Seine Begabung kann er indessen unverhofft anwenden, als auf einmal die Preise für Tulpenzwiebeln in schwindelnde Höhen steigen und Pieter gewisse Gesetzmäßigkeiten erkennt. Doch dann werden mehrere Tulpenhändler tot aufgefunden, und Pieters Meister gerät selbst in den Sog dieser rätselhaften Mordserie. Denn alle Opfer wurden von Rembrandt porträtiert…

Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung wird exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.

Sprecher
Stephan Benson

Länge
13 h 28 m

Meine Meinung
Dieses Hörbuch hat mir so richtig gut gefallen. Denn es beschäftigt sich mit sehr interessanten Themen. Ja, genau, nicht nur ein Thema wird hier herrlich ausgeführt, nein, hier haben wir gleich mehrere sehr interessante Themen.

Da wären z. B. der großartige Maler Rembrandt von Rijn, der Tulpenhandel, die Mathematik und natürlich geht es auch um Mord. Diese vier Themen hat Eva Völler zu einem phantastischen Zeitbildnis zusammengewoben, in dem es mir keine Minute langweilig wurde.

Doch natürlich geht es auch etwas genauer. Unser Protagonist heißt Pieter, er ist 17 Jahre alt und leider schon ein Waisenjunge. Sein Onkel bringt ihm gemäß dem letzten Willen von Pieters Vater zu Rembrandt in die Lehre, da der Junge ein enormes malerisches Talent aufweist. Pieter ist ein etwas merkwürdiger Junge. Er ist hochintelligent, doch manche Zusammenhänge im menschlichen Miteinander versteht er einfach nicht. Und so versucht er immer wieder, seine Schwäche mit seiner zweiten Leidenschaft, der Mathematik, auszugleichen und damit alle Probleme zu lösen. Das führt zu einigen sehr heiteren Episoden, die mich des Öfteren schmunzeln ließen.

Weiterhin erfährt man sehr viel über Rembrandts Kunst, über die Kunst des Farbenmischens, deren Herstellung und Haltbarkeit und, und, und… Einen mir bis dato völlig neuen Begriff habe ich nun auch gelernt. Denn von „Tronies“ hatte ich zuvor noch nie etwas gehört. Falls es dir ähnlich ergeht, hör dir dieses Hörbuch an.

Was ich auch äußerst spannend fand, war die eingeflochtene Erzählung bzgl. der Tulpenmanie. Ich hatte zwar schon gehört, dass es so etwas einmal gab, doch viel mehr wusste ich dazu nicht. Jetzt fühle ich mich diesbezüglich wesentlich schlauer.

Wer nun denkt, dass diese Geschichte wohl staubtrocken sein muss, der irrt. Denn all diese Themen wurden in einen äußerst interessanten und kurzweiligen Kriminalfall eingebaut. Und Opfer gibt es hier so einige.

Die Charaktere fand ich durch die Bank weg alle sehr gut beschrieben. Und hier spielten neben Pieter so einige eine wichtige Rolle. Auch dies machte diese Geschichte so spürbar lebensecht. Denn mich hatte diese Geschichte direkt ins Holland von 1637 versetzt. Auch die Sitten und Gebräuche wurden toll eingeflochten, so dass ein gedanklicher Zeitsprung in diese Zeit wirklich leicht fiel.

Ja, ich kann mit voller Überzeugung sagen, dass dieses Hörbuch endlich mal wieder ein Hörbuch für meine Bestenliste ist. Denn solche Geschichten, die wahre Begebenheiten mit Fiktion mischen und dies derart unterhaltsam über Stunden aufrecht erhalten, liebe ich ganz besonders. Und wenn das Ende dann auch noch so schön und logisch abgeschlossen wird, dann strahlt mein Hörbuchhörerherz vor Glück.

Stephan Benson als Sprecher fand ich auch toll. Ich mag ihn sowieso sehr gerne hören und obendrein kann er die holländischen Begriffe perfekt aussprechen, so dass es ein reiner Ohrenschmaus war, ihm zuzuhören.

Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Eva Völler – Tulpengold

Siehe auch:

Alfred Bodenheimer – Das Ende vom Lied

das-ende-vom-liedBeschreibung
Der zweite Rabbi-Klein-Krimi aus Zürich mit hintergründigem Humor – der reinste Hörgenuss.

Im Bahnhof Zürich-Enge wird eine Frau vom Zug überfahren. Rabbi Klein hat die Tote gut gekannt. Sein Instinkt verrät ihm, dass es weder Selbstmord noch ein Unfall war. Der zweite Fall des gelehrten, beharrlichen und mitfühlenden Rabbi, der das Ermitteln nicht lassen kann, auch wenn er sein engstes Umfeld damit ins Visier der ermittelnden Kommissarin bringt.
Mit hintergründigem Humor erzählt Alfred Bodenheimer, Professor für Jüdische Literatur und Religionsgeschichte an der Universität Basel, eine Kriminalgeschichte, zu der auch Weisheiten aus dem Talmud zur Falllösung beitragen. Thomas Sarbacher liest mit viel Empathie für den weisen Rabbi unter der Regie von Franz Wassmer.

Sprecher
Thomas Sarbacher

Länge
5 h 10 m

Meine Meinung
Der zweite Krimi mit dem sympathischen Rabbi Klein braucht etwas, um in Fahrt zu kommen. Denn zunächst passiert eigentlich nichts, außer dass Rabbi Klein sich endlich alten Briefen eines Juden widmet, der diese Briefe an seine bereits tote Frau schrieb. Diese sind erstaunlich interessant, wie der Rabbi bald feststellt, doch alles andere in seinem Leben ödet ihn gerade etwas an. So plätschert die Story zunächst recht ereignislos vor sich hin.

Doch dann passiert ein schreckliches Unglück. Carmen stürzt im Bahnhof Zürich Enge vor einen vorbeifahrenden Zug und wird natürlich tödlich verletzt. Carmen ist für den Rabbi keine Fremde. Sie war Mitglied in seiner Gemeinde und hatte ihn über längere Zeit gestalked. Eigentlich dachte er, dass sich dieses leidige Thema mittlerweile erledigt hätte, doch dann wird seine Frau wegen dringenden Tatverdachts festgenommen. Rabbi Klein ist außer sich! Und natürlich ist er sofort wieder in seinem Element. Er beginnt, seine eigene Recherchen zum Tathergang zu machen. Schnell hat er einige Unstimmigkeiten entdeckt, doch aufgrund seiner Befangenheit, darf er nicht mehr mit der Polizei kooperieren. Und wieder steckt er in einem großen Dilemma.

Wie schon im ersten Krimi, fand ich die private Seite des Rabbis sehr interessant und humorvoll beschrieben. Man hat einen sehr guten Einblick in die Familie und fühlt sich – trotz völlig anderer Sitten – direkt heimisch bei den Kleins. Ich empfand auch hier den Kriminalfall eher als zweitrangig. Aber natürlich wäre ohne ihn keine Story da. Somit ist das wieder eine sehr gute Kombination aus Unterhaltung und Spannung. Das Ende hätte ich so niemals erwartet. Doch wenn man zurückblickt, dann ja, dann hätte man vielleicht ahnen können…. aber nein, das ginge nun zu weit.

Nur aufgrund des etwas schleppenden Einstiegs bekommt dieser Krimi nicht die volle Punktzahl von mir. Doch es lohnt sich wirklich, am Ball zu bleiben und die Story fertig zu hören.

Thomas  Sarbacher hat auch den zweiten Krimi gesprochen und das ist auch gut so. Er ist für mich die Stimme des Rabbis und hat seinen Job wieder richtig gut gemacht.

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Weitere Informationen
Eine Hörprobe sowie weitere Informationen gibt es direkt beim Verlag Hörkultur.

Herzlichen Dank an Hörkultur für das Rezensionsexemplar.

Siehe auch: 

Rainer Löffler – Blutdämmerung

BlutdämmerungBeschreibung
Niemand kann sich so gut in die Gedanken von Mördern hineinversetzen wie der Stuttgarter Fallanalytiker Abel. Erneut wird er deshalb nach Köln gerufen. Taucher haben dort Leichen im See entdeckt – junge Frauen, gekleidet wie für eine Hochzeit. Mit verstörenden Details, die niemals publik werden dürfen. Schon bald verschwindet ein weiteres Mädchen…

Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung wird Ihnen exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.

Sprecher
Martin Umbach

Länge
12 h 28 m

Meine Meinung
Leider habe ich mit meinem Höreindruck zu lange gewartet, so dass ich jetzt nur noch wenig darüber sagen kann. Nur soviel dazu: Es geht um Anorexie, um abgehackte Füße, um Eifersucht und um hergerichtete Frauen für ihren Hochzeitstag. Und es geht auch viel um das Privatleben von Martin Abel, dem Fallanalytiker, welches auch nicht ganz leicht zu verdauen ist.

Ich habe die gesamte Geschichte über gezittert und gebibbert und war gebannt von Anfang bis Ende.

Martin Umbach erzählt ein wenig wie ein Märchenopa und das liegt im krassen Gegensatz zu der furchtbaren Story. Doch gerade dieser Widerspruch hat mir sehr gut gefallen.

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Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Rainer Löffler – Blutdämmerung

Siehe auch:

Paula Daly – Die Schuld einer Mutter

Die Schuld einer MutterBeschreibung
Lisa Kallisto, heillos überforderte Mutter dreier Kinder, ist verzweifelt: Lucinda, eine Freundin ihrer Tochter, ist spurlos verschwunden – dabei hätte sie in Lisas Obhut sein sollen, denn es war geplant, dass sie die Nacht bei den Kallistos verbringt. Die Polizei vermutet, dass Lucinda bereits am Vortag entführt wurde. Um ihr Versagen wiedergutzumachen, macht sich Lisa selbst auf die Suche nach dem Mädchen. Ohne zu ahnen, welchen gut gehüteten Geheimnissen ihrer englischen Kleinstadtidylle und ihrer engsten Vertrauten sie dabei auf die Spur kommt.

Sprecher
Bibiana Beglau, Nina Petri,Thomas M. Meinhardt

Länge
9 h 34 m

Meine Meinung
Bei diesem Hörbuch verführte mich die Beschreibung zum Kauf. Denn wenn ein Kind verschwindet, auf das man eigentlich hätte aufpassen sollen, dann ist das für mich die pure Horrorvorstellung.

Lisa Kallisto ist im Dauerstress. Sie ist die Leiterin des Tierheims im Ort und hat damit natürlich alle Hände voll zu tun. Sie hat einen lieben Mann, der Taxi fährt und drei Kinder. Die Familie Kallisto gehört nicht zu den Reichen dieser Gegend, doch ihre beste Freundin ist sehr wohl sehr gut betucht. Die Töchter der beiden sind ebenfalls miteinander befreundet und eben genau diese Freundin verschwindet spurlos. Lisa war überhaupt nicht aufgefallen, dass die Freundin nicht bei ihnen übernachtet hatte. Sie hatte ihrer Tochter wohl nur mit halben Ohr zugehört, als sie von den Übernachtungsplänen sprach – wie so oft.

Doch nun war das „Kind in den Brunnen gefallen“. Lisa ist natürlich völlig erschüttert, plagt sich mit Selbstvorwürfen und will ihre Freundin natürlich unterstützen wo sie nur kann, ihre Tochter wiederzufinden. Doch in ihrem Haus angekommen, erfährt sie nur blinde Wut und Schuldzuweisungen. Völlig verzweifelt macht sie sich selbst auf die Suche nach dem verschwundenen Mädchen. Doch es gibt keine Spur von ihr. Nichts, nicht der kleinste Hinweis.

Natürlich kann sie aber auch ihren Job nicht vernachlässigen. Denn viele Tiere befinden sich in höchster Not und müssen aus diversen schlimmen Verhältnissen gerettet werden. Mehr der Zufall als irgendwelche Spuren bringen sie letztendlich der Wahrheit ein Stück näher. Und die hätte entsetzlicher wohl kaum sein können.

Die Geschichte fand ich sehr interessant. Sie war klasse aufgebaut und mir schnürte sich im Verlauf der Geschichte immer mehr der Hals zu. Diesen Spannungsaufbau fand ich toll gemacht und oft dachte ich: Oh oh! – Ich ahnte schlimmes, doch es kam schlimmer. Es war ein durchaus äußerst überraschendes Ende, mit dem ich ganz und gar nicht gerechnet hätte. Und es war einmal etwas ganz anderes.

Sehr interessant fand ich auch die Informationen, die man bezüglich Tierhaltung, Tierpflege und Tierschutz bekam. Diese wurden nicht belehrend erzählt, vielmehr wurden sie im Laufe der Arbeit von Lisa in die Story eingeflochten.

Ich fand dieses Hörbuch keine Sekunde langweilig – ganz im Gegenteil. Ein Glück hörte ich das Hörbuch an einem Wochenende, denn ich konnte meinen iPod erst wieder abstellen, als ich die Geschichte komplett gehört hatte. Man kann nicht sagen, dass hier ständig etwas passiert und dass die Geschichte rasend schnell voranschreitet, es ist vielmehr das unterschwellige Gefühl, dass einem hier den Atem raubt.

Die Sprecher fand ich sehr gut. Nur die eine Sprecherin (ich weiß leider nicht, welche das war) nervte mich etwas mit ihrem Geschnaufe. Das fand ich wirklich extrem gewöhnungsbedürftig. Aber auch daran konnte ich mich gewöhnen und sie sprach das Hörbuch ja auch nicht alleine. Es waren insgesamt drei Sprecher, die verschiedene Rollen übernahmen. Es ist jedoch kein Hörspiel.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass dieses Hörbuch sehr lebensecht daherkam. Der Spannungsbogen wurde sehr gut aufgebaut und man konnte auch selbst mit raten, wer denn nun der Bösewicht war. Ich hatte diverse Verdächtige. Wer also gut durchdachte aber nicht reißerische Thriller mag, der ist mit diesem Hörbuch bestimmt gut bedient.

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Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Paula Daly – Die Schuld einer Mutter