Beschreibung
Lisa Kallisto, heillos überforderte Mutter dreier Kinder, ist verzweifelt: Lucinda, eine Freundin ihrer Tochter, ist spurlos verschwunden – dabei hätte sie in Lisas Obhut sein sollen, denn es war geplant, dass sie die Nacht bei den Kallistos verbringt. Die Polizei vermutet, dass Lucinda bereits am Vortag entführt wurde. Um ihr Versagen wiedergutzumachen, macht sich Lisa selbst auf die Suche nach dem Mädchen. Ohne zu ahnen, welchen gut gehüteten Geheimnissen ihrer englischen Kleinstadtidylle und ihrer engsten Vertrauten sie dabei auf die Spur kommt.
Sprecher
Bibiana Beglau, Nina Petri,Thomas M. Meinhardt
Länge
9 h 34 m
Meine Meinung
Bei diesem Hörbuch verführte mich die Beschreibung zum Kauf. Denn wenn ein Kind verschwindet, auf das man eigentlich hätte aufpassen sollen, dann ist das für mich die pure Horrorvorstellung.
Lisa Kallisto ist im Dauerstress. Sie ist die Leiterin des Tierheims im Ort und hat damit natürlich alle Hände voll zu tun. Sie hat einen lieben Mann, der Taxi fährt und drei Kinder. Die Familie Kallisto gehört nicht zu den Reichen dieser Gegend, doch ihre beste Freundin ist sehr wohl sehr gut betucht. Die Töchter der beiden sind ebenfalls miteinander befreundet und eben genau diese Freundin verschwindet spurlos. Lisa war überhaupt nicht aufgefallen, dass die Freundin nicht bei ihnen übernachtet hatte. Sie hatte ihrer Tochter wohl nur mit halben Ohr zugehört, als sie von den Übernachtungsplänen sprach – wie so oft.
Doch nun war das „Kind in den Brunnen gefallen“. Lisa ist natürlich völlig erschüttert, plagt sich mit Selbstvorwürfen und will ihre Freundin natürlich unterstützen wo sie nur kann, ihre Tochter wiederzufinden. Doch in ihrem Haus angekommen, erfährt sie nur blinde Wut und Schuldzuweisungen. Völlig verzweifelt macht sie sich selbst auf die Suche nach dem verschwundenen Mädchen. Doch es gibt keine Spur von ihr. Nichts, nicht der kleinste Hinweis.
Natürlich kann sie aber auch ihren Job nicht vernachlässigen. Denn viele Tiere befinden sich in höchster Not und müssen aus diversen schlimmen Verhältnissen gerettet werden. Mehr der Zufall als irgendwelche Spuren bringen sie letztendlich der Wahrheit ein Stück näher. Und die hätte entsetzlicher wohl kaum sein können.
Die Geschichte fand ich sehr interessant. Sie war klasse aufgebaut und mir schnürte sich im Verlauf der Geschichte immer mehr der Hals zu. Diesen Spannungsaufbau fand ich toll gemacht und oft dachte ich: Oh oh! – Ich ahnte schlimmes, doch es kam schlimmer. Es war ein durchaus äußerst überraschendes Ende, mit dem ich ganz und gar nicht gerechnet hätte. Und es war einmal etwas ganz anderes.
Sehr interessant fand ich auch die Informationen, die man bezüglich Tierhaltung, Tierpflege und Tierschutz bekam. Diese wurden nicht belehrend erzählt, vielmehr wurden sie im Laufe der Arbeit von Lisa in die Story eingeflochten.
Ich fand dieses Hörbuch keine Sekunde langweilig – ganz im Gegenteil. Ein Glück hörte ich das Hörbuch an einem Wochenende, denn ich konnte meinen iPod erst wieder abstellen, als ich die Geschichte komplett gehört hatte. Man kann nicht sagen, dass hier ständig etwas passiert und dass die Geschichte rasend schnell voranschreitet, es ist vielmehr das unterschwellige Gefühl, dass einem hier den Atem raubt.
Die Sprecher fand ich sehr gut. Nur die eine Sprecherin (ich weiß leider nicht, welche das war) nervte mich etwas mit ihrem Geschnaufe. Das fand ich wirklich extrem gewöhnungsbedürftig. Aber auch daran konnte ich mich gewöhnen und sie sprach das Hörbuch ja auch nicht alleine. Es waren insgesamt drei Sprecher, die verschiedene Rollen übernahmen. Es ist jedoch kein Hörspiel.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass dieses Hörbuch sehr lebensecht daherkam. Der Spannungsbogen wurde sehr gut aufgebaut und man konnte auch selbst mit raten, wer denn nun der Bösewicht war. Ich hatte diverse Verdächtige. Wer also gut durchdachte aber nicht reißerische Thriller mag, der ist mit diesem Hörbuch bestimmt gut bedient.
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Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Paula Daly – Die Schuld einer Mutter