Thomas Kielinger – Winston Churchill – Der späte Held

Winston ChurchillBeschreibung
Sir Winston Leonard Spencer Churchill – ein Jahrhundertpolitiker. Und eine „Marke“, die der Meister der Selbstinszenierung gekonnt in Szene setzte. Die Utensilien: Zigarre, Gehrock, die Kollektion seiner Hüte und Zylinder, der rote Morgenmantel. Sein Zeichen: das V-Siegesfingerzeichen.

„Wir sind doch alle Würmer. Aber ich glaube, ich bin ein Glühwurm“, hat Churchill (1874–1965) in jungen Jahren einmal verkündet. Als Mitglied des englischen Hochadels erhielt er eine militärische Ausbildung und versuchte, talentiert und ehrgeizig, in die Fußstapfen seines berühmten Vorfahren, des Herzogs von Marlborough zu treten. In Englands Kolonialkriegen kämpfte er als Soldat, wurde Kriegsberichterstatter, erlebte und überlebte Abenteuer und saß mit 25 Jahren im britischen Unterhaus. Thomas Kielinger würdigt in dieser Biographie das „Allroundgenie“: den Politiker, der fast jeden Ministerposten seines Landes innehatte, den zweifachen Premierminister, aber auch den Maler, den charismatischen Redner, den Schriftsteller, der 1953 den Nobelpreis für Literatur erhielt, und den Ehemann und Vater. Der innige Briefwechsel zwischen Churchill und seiner Frau Clementine lassen noch einen ganz anderen Aspekt aufblitzen. Und dann kam der Zweite Weltkrieg. 1939 holte Chamberlain den fast 65jährigen Churchill ins Kabinett. Churchill rief sofort zum entscheidenden Widerstand gegen Hitler-Deutschland auf, „um die ganze Welt vor der Pestilenz der Nazi-Tyrannei zu bewahren“ und führte sein Land bis zum siegreichen Kriegsende.

50 Jahre nach Churchills Tod erzählt Thomas Kielinger einfühlsam und fesselnd die wechselvolle Lebensgeschichte dieser faszinierenden Persönlichkeit.

Sprecher
Gert Heidenreich

Länge
13 h 28 m

Meine Meinung
Winston Churchill – klar kennt man seinen Namen. Aber so wirklich wusste ich nicht, wer das eigentlich war, was er tat und wie er dachte. Er starb in dem Jahr,  in dem ich geboren wurde.

Jetzt, nachdem ich diese wirklich sehr aufschlussreiche Biographie gehört habe, bin ich um einiges schlauer. Und ich muss sagen, ich bin voller Bewunderung für diesen Vollblut-Politiker. Solche Persönlichkeiten sucht man leider vergebens in der heutigen Politik. Doch er war nicht nur Politiker mit Leib und Seele. Vielmehr beeindruckte er auch durch seine brillante Rhetorik. Und diese gab er nicht nur in Reden zum Besten, er schrieb auch viele Bücher, erhielt sogar den Nobelpreis für Literatur. Und als ob das nicht schon genug wäre, war er auch noch ein begeisterter Maler.

Auch seine um etliche Jahre jüngere Frau Clementine ist mir sehr ans Herz gewachsen. Oftmals haben sie schriftlich kommuniziert, mit kleinen Zettelchen, die unter Türen durchgeschoben wurden, wenn man den anderen gerade nicht stören wollte. Oder auch Telegramme wurden verschickt, oft mehrere am Tag, wenn sie nicht am gleichen Ort waren. Winston und Clementine hätten sicherlich WhatsApp oder Threema sehr zu schätzen gewusst, hätte es so etwas damals schon gegeben.

Natürlich ist Churchill nicht alles in die Wiege gelegt worden. Er musste immer wieder hart für seine Erfolge kämpfen und es gab durchaus auch Rückschläge. Doch er war ein Workaholic wie er im Buch steht. Denn ohne Arbeit verfiel er leicht in ein tiefes Loch. Und das mochte er ganz und gar nicht. Und somit nutzte er seinen wachen Geist immerfort, um neue Pläne zu schmieden, um neue Lösungen zu finden und opferte sich für sein Land ganz und gar auf.

Thomas Kielinger hat Churchill von allen Seiten durchleuchtet und das Wesen und Schaffen des Menschen sehr gut beschrieben. Anfangs hatte ich etwas Probleme mit den zeitlichen Abläufen, da hier doch etwas hin und her gesprungen wurde. Aber wie ich im Verlaufe der Biographie feststellte, war dies gar nicht anders zu machen, da natürlich einfach alles mit allem verwoben ist. Und so musste schon mal vorgegriffen und dann wieder zurückgesprungen werden. Also lass dich davon anfangs nicht verwirren. Es ist gut so wie es ist.

Der Sprecher Gert Heidenreich passte natürlich hervorragend zu dieser Biographie. Mit seiner Leistung war ich sehr zufrieden.

Insgesamt war „Winston Churchill – Der späte Held“ für mich eine äußerst interessante Unterhaltung. Ich kann dieses Hörbuch jedem ans Herz legen, der zwar auch den Namen irgendwie kennt, aber doch nicht wirklich Bescheid weiß. Nach der Lektüre ist man um einiges schlauer. Und ja, Winston Churchill war wirklich ein Glühwurm.

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Mein herzlicher Dank für das Rezensionsexemplar geht an den BONNEVOICE Hörbuchverlag.

Frauke Scheunemann – Winston: Ein Kater in geheimer Mission

WinstonBeschreibung
Winston Churchill ist ein Perserkater. Genauer gesagt war er ein Perserkater, denn momentan steckt er im Körper des zwölfjährigen Mädchens Kira fest. Winston ist ein genialer Beobachter der Menschenwelt mit dem messerscharfen Verstand eines Detektivs. In Kira findet er die perfekte Partnerin: Sie stellt die richtigen Fragen, er recherchiert unerkannt. Zusammen sind sie ein unschlagbares Ermittlerteam und kommen jedem Täter auf die Spur. Der Auftakt einer lustigen Detektiv-Reihe, erzählt aus Katersicht – gelesen von Oliver Kalkofe.

Sprecher
Oliver Kalkofe

Länge
4 h 06 m

Meine Meinung
Winston Churchill, genannt Winston, ist ein echter Stubentiger. Die Welt hat er bisher nur von seinem Fenster im 2. Stock erlebt. Aber natürlich kennt er sich bestens aus. Er ist ein kleiner arroganter Klugscheißer, den ich aber sofort ins Herz geschlossen habe. Das Wesen einer Katze hat Frauke Scheunemann mit Winstons charakterlicher Darstellung bestens beschrieben.

Winston liebt seine Wohnung, seine Ruhe und seine extra für ihn zubereiteten Speisen. Und daran soll sich natürlich auch nichts ändern. Doch natürlich kommt es anders, als es ihm vorschwebt. Nämlich dann, als die frisch angestellte Haushälterin eines Nachts mit Sack und Pack und der 12-jährigen Tochter Kira Sturm klingelt und sein Professor die beiden herein bittet. Kira zittert, weint, sie ist sichtlich entsetzt. Neugierig wie Winston nun einmal ist, schleicht er zu Kira ins Zimmer und knüpft die ersten zarten Bande zu dem Mädchen. Er stellt überrascht fest: Kinder sind doch nicht so doof wie er immer glaubte und im Bett neben einem Menschen zu schlafen hat durchaus auch etwas.

Eines Morgens kommt Kira auf die Idee, Winston mit nach draußen zu nehmen. Pah, was für eine dreiste Idee. Was soll Winston denn draußen? Er will natürlich nicht. Doch stellt er bald fest, dass er aufgrund der Leine, die ihm um den Hals gebunden wurde, keine Chance hat, sich zu wehren. Also ergibt er sich tapfer seinem Schicksal. Ihr Spaziergang führt sie zunächst in den Hof. Hier hat er erstmals Kontakt zu den Streunerkatzen, die er bislang nur von seinem Fenster aus beobachten konnte. Doch welch eine Schmach. Sie lachen ihn aus, da er an einer Leine geführt wird und er wird auch noch als arrogant beschimpft. Und das Schlimmste: seine Angebetete, die süße weiße Katze, scheint ihn ganz und gar nicht leiden zu können.

Tief geknickt trottet Winston hinter Kira her, die (ebenfalls todtraurig) mittlerweile die Straße entlang läuft. Als es dann auch noch zu regnen anfängt, suchen sie Unterschlupf an einem nicht ganz so geeigneten Ort, um sich vor einem Gewitter zu schützen. Sie setzen sich auf eine Kabelrolle und warten auf das Ende des Gewitters. Doch dann schlägt ein Blitz ein! Als sich beide von ihrem Dämmerzustand langsam wieder erholen, stellen sie entsetzt fest, dass sie die Körper getauscht haben! Kira steckt im Körper von Winston und Winston ist urplötzlich das Mädchen Kira.

Winston muss nun also in die Schule. Heidenei, das da so einiges schief bei gehen kann und natürlich auch schief geht, kann man sich lebhaft vorstellen. Doch nicht nur diese Herausforderung gilt es zu meistern. Nein, es wartet eine noch viel größere Aufgabe auf die beiden, die sie mit viel Talent, Geschick und einer gehörigen Portion Humor bewältigen.

„Winston: Ein Kater in geheimer Mission“ ist ein spannendes und kurzweiliges Jugendbuch, das mich über die vier Stunden hat schmunzeln lassen. Aber nicht nur die humorvollen Dialoge und die treffende Charakterdarstellung der Katze haben mir gut gefallen. Auch die Handlung an sich fand ich spannend. Und natürlich darf in einem Jugendbuch auch der Punkt „pädagogisch wertvoll“ nicht fehlen. Alles zusammen wurde durch Frauke Scheunemann in dieser wunderschönen Detektivgeschichte sehr schön vereint.

Den Sprecher Oliver Kalkofe fand ich passend für Geschichte. Er hat seine Sache wirklich gut gemacht.

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Vielen Dank an den „Audio-Verlag“ für das Rezensionsexemplar.