Andreas Winkelmann – Der Gesang des Blutes

Beschreibung
Der Traum von einem Haus auf dem Land: Für Kristin und Tom geht er in Erfüllung. Doch die junge Mutter hat von Anfang an ein ungutes Gefühl. Sie hört Stimmen, träumt von einem Scherenschleifer, der hier vor langer Zeit eine Frau getötet haben soll. Toms plötzlicher Tod wirft sie endgültig aus der Bahn. Ihre Mutter drängt sie, das unheimliche Haus so schnell wie möglich zu verlassen. Kristin bleibt – und die Ereignisse überschlagen sich.

Sprecher
Simon Jäger

Länge
9 h 42 m

Meine Meinung in Kürze
Zum Einschlafen finde ich dieses Hörbuch völlig ungeeignet. Aber für spannende und kurzweilige Unterhaltung ist es sehr gut! Ein paar winzige Kleinigkeiten fand ich nicht so gelungen, aber darauf möchte gar nicht eingehen, da sie recht belanglos waren und die Meisten vermutlich gar nicht stören wird.

Von Simon Jäger hatte ich schon länger nichts mehr gehört, daher war ich sehr erfreut, mal wieder seine geniale Stimme zu hören.

Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Bookbeat.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Andreas Winkelmann – Der Gesang des Blutes

Siehe auch: 

Marie Benedict – Frau Einstein

Beschreibung
War Albert Einsteins erste Frau Mileva Maric das eigentliche Genie in der Familie? Dieser Roman rückt zum ersten Mal Mileva Maric in den Mittelpunkt der Geschichte um die Entdeckung der Relativitätstheorie. Die erste Frau des Nobelpreisträgers war maßgeblich beteiligt an seinen wissenschaftlichen Errungenschaften. Marie Benedict zeichnet eine atemberaubende Liebes- und Emanzipationsgeschichte nach, die Albert Einstein in ein völlig anderes Licht stellt: Zürich 1896: Mileva Maric, aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen in Serbien, ist eine der ersten Frauen, die am Polytechnikum studieren dürfen. Gegen alle Vorurteile und Widerstände gehört die ehrgeizige junge Frau bald zu den Besten ihres Faches. Ihr großes Talent für Mathematik bleibt auch einem ihrer Kommilitonen, dem charismatischen Physikstudenten Albert Einstein, nicht lange verborgen. Die beiden tauschen sich über ihre Arbeit aus, verlieben sich und werden ein Paar. Zusammen arbeiten sie an der Relativitätstheorie, zunächst weitgehend gleichberechtigt. Doch als Mileva schwanger wird und ihre gemeinsame Forschung die erste öffentliche Aufmerksamkeit erhält, wird sie immer unsichtbarer im Schatten ihres Mannes, der als strahlendes Genie bis heute weltberühmt ist. Marie Benedict erzählt in ihrem biografischen Roman die wahre Geschichte einer Frau, die mit ihrer Forschung Bahnbrechendes geleistet hat und dennoch bis heute eine Unbekannte ist.

Sprecher
Sabine Arnhold

Länge
9 h 30 m

Meine Meinung
Albert Einstein ist bekannt. Wohl jeder weiß, wer er ist, wohl jeder denkt an ein Genie und hat einerseits sofort die Relativitätstheorie auf dem Schirm und andererseits natürlich seine wirre Frisur. Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, mich über sein Privatleben zu informieren. Doch mit der Entdeckung dieses Buches war mein Interesse sofort geweckt.

Jetzt, da ich dieses Hörbuch fertig gehört habe, bin ich doch etwas entsetzt, muss ich gestehen. Meine grenzenlose Bewunderung für dieses Genie hat einen ordentlichen Dämpfer bekommen.

Frau Einstein erzählt die Geschichte von Alberts erster Frau. Albert und Mileva haben sich während des Studiums kennen und lieben gelernt. Und das ist schon außergewöhnlich genug, waren Frauen an der Hochschule damals eine echte Rarität und hatten es dementsprechend auch wirklich nicht leicht. Milevas Traum war es, zusammen mit Albert Forschung zu betreiben und so ihr Leben ganz der Wissenschaft zu widmen. Doch dann wird Mileva schwanger und die ersten Schwierigkeiten schleichen sich in die Beziehung der beiden ein. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird zum einen die Leidenschaft zur Wissenschaft der beiden sehr interessant und leicht verständlich beschrieben, zum anderen wird aber auch der private Part des Pärchens sehr genau beleuchtet. Hier lernt man dann den berühmten Albert Einstein von einer ganz anderen Seite kennen. Diese private Seite hat für mich dieses  von mir so hochgeschätzte Genie dann doch etwas entzaubert.

Dieser autobiografische Roman ist wohl sehr fundiert recherchiert. Denn es ist unumstritten, dass Frau Mileva Einstein und Albert sehr viel zusammen erörtert haben. Wohl nicht so ganz klar ist, inwieweit Mileva an der Relativitätstheorie mitgewirkt hat. Die Autorin bezieht hier klar Stellung und gestaltet den Roman entsprechend. Mir hat das sehr gut gefallen und meine zugegebenermaßen nicht sonderlich ausführlichen Recherchen haben dies  – wenn auch nicht klar bestätigt – so aber zumindest auch nicht widerlegt. In der Printausgabe soll es wohl Quellenangaben der Autorin geben. Leider sind diese im Hörbuch nicht aufgeführt.

Ist dieser Roman nun empfehlenswert? Absolut! Anfangs brauchte ich zwar etwas, um wirklich Gefallen an diesem autobiografischen Roman zu finden, doch spätestens ab Milevas Schwangerschaft hatte mich die Geschichte richtig gepackt.

Mileva ist in meinen Augen eine wirklich bemerkenswerte Frau. Auch wenn sie ihren einzigen Traum, nämlich in der Wissenschaft arbeiten zu können, nie verwirklichen konnte, so war sie doch eine starke und vor allem äußerst intelligente Frau die einzig das Pech hatte, im falschen Jahrhundert gelebt und den sehr egozentrischen fast schon narzisstisch veranlagten Albert Einstein geliebt zu haben.

Sabine Arnhold als Sprecherin fand ich sehr gut. Sie hat Mileva eine sehr überzeugende und gut passende Stimme verliehen.

Ja, und da haben wir wieder einmal ein Buch für meine Bestenliste.

Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Bookbeat. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Marie Bendedict – Frau Einstein

Siehe auch: 

Oliver Pötzsch – Die Henkerstochter – Henkerstochter 1

Beschreibung
Der Auftakt der erfolgreichen Reihe von Oliver Pötzsch: Einem Kindsmörder auf der Spur.

Kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg wird in der bayerischen Stadt Schongau ein sterbender Junge aus dem Lech gezogen. Eine Tätowierung deutet auf Hexenwerk hin, und sofort beschuldigen die Schongauer die Hebamme des Ortes. Der Henker Jakob Kuisl soll ihr unter Folter ein Geständnis entlocken, doch er ist überzeugt: Die alte Frau ist unschuldig. Unterstützt von seiner Tochter Magdalena und dem jungen Stadtmedicus macht er sich auf die Suche nach dem Täter.

Sprecher
Johannes Steck

Länge
15 h 06 m

Meine Meinung
Nachdem ich von den beiden „Johann-Georg-Faustus-Büchern“ hin und weg war, habe ich direkt im Anschluss mit der Reihe um die Henkerstochter weiter gemacht. Der erste Teil ist nun gehört und ich bin wieder begeistert.

Der Fall an sich ist spannend und eine ganze Weile lang auch ziemlich rätselhaft. Die Geschichte, wie schnell man als Hexe denunziert und inhaftiert werden kann, fand ich aufgrund anderer diesbezüglicher Lektüre absolut glaubhaft geschildert und sehr gut umgesetzt.

Die Henkerstochter hat in diesem ersten Teil zwar auch eine recht wichtige Rolle, doch eigentlich ist hier ist Vater, der Henker Jakob Kuisl, der Protagonist. Unheimlich groß, unheimlich kräftig und unheimlich gutmütig. Jou, also das genaue Gegenteil von dem, wie man sich einen Henker vom Gemüt her vorstellt. Und eben genau das macht ihn besonders und liebenswürdig. Hinzu kommt noch seine große Leidenschaft zu Büchern und Heilmitteln aller Art. Eigentlich ist er ein viel größerer Hexer als die angeklagte Hebamme. Eine weitere wichtige Rolle spielt der junge Arzt Simon, der ein Auge auf die Henkerstochter geworfen. Doch diese ist bereits versprochen…

Heidenei, das alles ist ziemlich verzwickt, stellenweise sehr tragisch, dann aber auch wieder sehr humorvoll. Eine gelungene, abwechslungsreiche spannende historische Geschichte, die sehr, sehr gut recherchiert ist. So lernt man ganz nebenbei auch noch eine ganze Menge aus dem Leben und Morden aus dieser Zeit.

Johannes Steck als Sprecher ist ganz hervorragend! Es ist unglaublich, welch eine stimmliche Vielfalt er hier an den Tag legt! Ganz hervorragend!

Ja, und da ich von diesem Buch auch wieder so begeistert war, habe ich mir gleich die Fortsetzung geladen.

Oliver Pötzsch ist für mich eine echt bemerkenswerte Neuentdeckung und somit ein weiterer Lieblingsautor von mir!

Weitere Informationen
Eine Hörprobe sowie weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zum Hörbuch: Oliver Pötzsch – Die Henkerstochter – Henkerstochter 1

Siehe auch:

Die Geschichte des Johann Georg Faustus:

Henkerstochter:

Stephen King – Das Institut

Beschreibung
In einer ruhigen Vorortsiedlung von Minneapolis ermorden zwielichtige Endringlinge lautlos die Eltern von Luke Ellis und verfrachten den betäubten Zwölfjährigen in einen schwarzen SUV. Die ganze Operation dauert keine zwei Minuten. Luke wacht weit entfernt im Institut wieder auf, in einem Zimmer, das wie seines aussieht, nur dass es keine Fenster hat. Und das Institut in Maine beherbergt weitere Kinder, die wie Luke paranormal veranlagt sind: Kalisha, Nick, George, Iris und den zehnjährigen Avery. Luke erfährt, dass andere Kinder vor ihnen nach einer Testreihe verschwanden. Und nie zurückkehrten.

Mit David Nathan haben Kings Horror-Meisterwerke ihren kongenialen Interpreten gefunden.

Sprecher
David Nathan

Länge
21 h 02 m

Meine Meinung
Sorry, ich habe zu lange gewartet. Meine notierte Bewertung:

Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Stephen King – Das Institut.

Siehe auch:

Brom – Der Kinderdieb

Beschreibung
Leise wie ein Schatten streift ein Junge durch die Straßen von New York. Er nennt sich Peter und ist auf der Suche nach Kindern und Teenagern, die dringend Hilfe brauchen. Peter rettet sie – und bietet ihnen an, sie in sein magisches Reich zu führen, in dem niemand je erwachsen werden muss. Doch er verrät ihnen nicht, dass dieses Land im Sterben liegt und dort nicht nur magische Geschöpfe und das Abenteuer ihres Lebens auf sie warten, sondern auch größte Gefahr…

Sprecher
Uve Teschner

Länge
19 h 13 m

Meine Meinung
Uff. Düster, dunkel, rabenschwarz. Also dieses Hörbuch ist sicherlich verdammt gut.

Audible weist darauf hin, dass dieser Titel für Hörer unter 18 Jahren nicht geeignet ist. Ich bin nun weit über 18 Jahre – für mich war es auch nicht geeignet. Wobei ich das Hörbuch gar nicht komplett verteufeln will. Denn das Hörbuch ist an sich sehr interessant! Es gab immer wieder Passagen, die ich wahnsinnig gut fand und denen ich gebannt gelauscht habe.

Aber für meinen Geschmack war es insgesamt zu düster. Ich verfiel beim Zuhören immer mehr in traurige Stimmung bis ich mir am Ende am liebsten die Bettdecke über den Kopf gezogen hätte, um nie wieder aufzustehen. Ja, auch das kann eine Geschichte bewirken.

Mir ist es aber eindeutig lieber, wenn mich ein Hörbuch inspiriert und mir neue Ideen in den Kopf setzt. Oder mich zumindest nicht in eine „tiefe Depression“ stürzt.

Uve Teschner habe ich hier nochmals neu kennengelernt. Denn er zeigt hier eine erstaunlich erweiterte Palette an Stimmlagen und stimmlichen Facetten, die ich so von ihm noch gar nicht kannte. Das hat mich nun wirklich beeindruckt! Wenn er nun noch seine Schreierei etwas zurücknehmen würde, dann könnte ich mich fast wieder mit ihm anfreunden.

Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Brom – Der Kinderdieb

Andreas Gruber – Todesmal (Sneijder & Nemez 5)

Beschreibung
Der fünfte Fall für Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder.

Eine geheimnisvolle Nonne betritt das BKA und kündigt an, in den nächsten sieben Tagen sieben Morde zu begehen. Über alles Weitere will sie nur mit dem Profiler Maarten S. Sneijder sprechen. Doch der hat gerade gekündigt, und so befragt Sabine Nemez die Frau. Diese schweigt beharrlich – und obwohl sie die Verhörzelle nicht verlässt, gibt es das erste Opfer. Damit ist Sneijders Aufmerksamkeit geweckt. Während die Nonne in U-Haft sitzt, werden Sneijder und Nemez zu Jägern und Gejagten: Opfer eines raffinierten Plans, der gnadenlos ein Menschenleben nach dem anderen fordert…

Sprecher
Achim Buch

Länge
14 h 19 m

Meine Meinung
Was für eine grandiose Fortsetzung! Maarten S. Sneijder läuft hier echt zur Höchstform auf. Seine Ermittlungsmethoden sind genial, in keiner Weise regelkonform aber ziemlich erfolgreich! Und das auch noch mit Erlaubnis seines Chefs.

Dieser Fall hat es mal wieder in sich. Eine Nonne kommt zum BKA und kündigt 7 Morde an, die in den nächsten 7 Tagen passieren werden. Natürlich wird sie festgesetzt. Und doch passiert der erste Mord. Die Ermittler kommen leider zu spät, um das Opfer noch retten zu können. Dieser Krimi ist ein einziger Wettlauf mit der Zeit. Die Nonne schweigt, gibt nur ganz spärlich ihre Geheimnisse preis, nur mit genialer Kombinationsgabe und Ermittlungsarbeit kommt das Team überhaupt auf die Orte und Zeiten. Das ergibt natürlich ein extrem hohes Tempo mit einem gleichbleibend straff gezogenem Spannungsbogen.

Doch Vorsicht! Die Morde sind grausam. Und sie werden auch grausam beschrieben. Normalerweise danke ich dann ab und höre auf mit dem Hörbuch. Doch bei Sneijder ist das anders. Denn die klasse Story, die super Spannung, das sympathische Team um Sneijder und nicht zuletzt das schreckliche aber glaubwürdige Motiv für die Tat überzeugen mich dann doch davon, hier mal wieder eine Ausnahme zu machen. Belohnt wird  man am Ende mit einem wirklich rundum gelungenen Thriller, der wirklich in keiner Minute auch nur Ansätze von Langeweile aufweisen würde. Im Gegenteil, im habe wirklich jede freie Minute gehört und meine Schlafenszeit kurzerhand verkürzt.

Achim Buch als Sprecher war mal wieder kongenial. Wie er den niederländischen Akzent von Sneijder spricht ist einfach perfekt und macht obendrein auch noch Spaß anzuhören. Doch auch die anderen Personen und nicht zuletzt die gesamte Story hat er einfach wunderbar gesprochen. Auch hier vergebe ich natürlich die volle Punktzahl.

Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Andreas Gruber – Todesmal

Siehe auch:

Richard Russo – Diese gottverdammten Träume

Beschreibung
Empire Falls, eine Kleinstadt in Maine: Seit über zwanzig Jahren arbeitet Miles Roby im örtlichen Diner. Hier versammelt sich die ganze Stadt, vom Fitnessstudiobesitzer bis zum Schuldirektor. Miles selbst hat das College abgebrochen, ist geschieden und lebt in einer winzigen Wohnung über dem Restaurant. Und während er sein Bestes gibt, seiner Tochter dabei zu helfen, die Highschool zu überstehen, seinen trinkfreudigen Vater zu bändigen und dem Job im Diner gerecht zu werden, bleibt nicht viel Raum für das, was er sich vom Leben erhofft hat.

Seine Verpflichtungen fesseln ihn an die Stadt, und erst als die äußeren Umstände ihn dazu zwingen, gelingt es ihm, Empire Falls zu verlassen. Er flieht mit seiner Tochter an den gemeinsamen Sehnsuchtsort Martha’s Vineyard. Seit Jahren spielt er mit dem Gedanken, sich hier niederzulassen. In „Diese gottverdammten Träume“ erzählt Richard Russo mit viel Wärme und Humor die Geschichte eines Mannes, der nicht der geworden ist, der er sein wollte, und zeigt das Leben in der Kleinstadt mit all seinen Absonderlichkeiten: ein Roman mit viel Gefühl für die Tragik, die im Alltäglichen liegt.

Sprecher
Stefan Kaminski

Länge
22 h 25 m

Meine Meinung
Ich bin begeistert! Diese Geschichte hat mich von der ersten Minute an gefesselt und direkt hinein in das Leben der Kleinstadt Empire Falls gezogen. Diese kleine Stadt hatte schon bessere Zeiten gesehen. Hauptschauplatz ist das Diner von Miles Roby. Nach und nach lernt man die meisten Bewohner und somit Gäste des Diners der Kleinstadt kennen, sehr schnell hat man von allen ein klares Bild vor Augen. Vielleicht weniger von deren Aussehen, aber dafür umso besser von deren Charakter. Und das ist ja auch wesentlich wichtiger. Unterschiedlicher könnten die Leute nicht sein. Ich fand die Beschreibungen außerordentlich gut gelungen. Man könnte fast sagen, einer skurriler als der andere – und doch immer glaubhaft und vorstellbar beschrieben. Doch ich möchte hier gar nicht groß in Charakterbeschreibungen oder zu einer längeren Inhaltsangabe verfallen.

Richard Russo versteht es grandios, wunderbare Sätze zu Papier zu bringen. Nicht selten gespickt mit einer ordentlichen Portion an Humor und Situationskomik. Dank dieser wirkt dieses Drama nicht erdrückend oder schwer, vielmehr lässt er Empire Falls mit einer originellen schriftstellerischen Leichtigkeit zum Leben erwachen und beschreibt eine Kleinstadt, die einem zu keinem Zeitpunkt erfunden vorkommt. Im Gegenteil. Man könnte fast meinen, er erzähle hier tatsächlich die wahre Geschichte von Miles Roby und allen anderen Beteiligten. Herrlich.

Für mich vergingen die über 22 Stunden wie im Flug und ich hätte noch stundenlang weiterhören können. Dies ist natürlich nicht auch zuletzt dem genialen Sprecher Stefan Kaminski zu verdanken, der mal wieder zur Bestform aufgelaufen ist. Er hat all den vielen Mitwirkenden wirklich einzigartige und unverwechselbare Stimmen verpasst, so dass es Ohrenkino vom Feinsten war.

„Diese gottverdammten Träume“ ist eindeutig ein Hörbuch für meine Bestenliste.

Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei Audible.de. Und hier geht es direkt zur Hörprobe und zum Hörbuch: Richard Russo – Diese gottverdammten Träume

Siehe auch: 

Anja Jonuleit – Rabenfrauen

Beschreibung
Sommer 1959. Die Freundinnen Ruth und Christa verlieben sich in den jungen Freikirchler Erich. Als dieser nach Chile geht, um beim Aufbau einer christlichen Gemeinschaft, der Colonia Dignidad, zu helfen, folgt ihm die lebenshungrige Christa, während Ruth zurückbleibt. Was als Abenteuer beginnt, wird bald zum Albtraum. Noch Jahrzehnte später plagt Ruth das Schuldgefühl, die beiden nicht aufgehalten zu haben.

Eine berührende und erschütternde Geschichte über zwei außergewöhnliche Frauenschicksale und die zerstörerische Kraft der Colonia Dignidad.

Sprecher
Marion Mertienzen, Anja Jonuleit, Birte Schnöink

Länge
8 h 24 m

Meine Meinung
Rabenfrauen erzählt die Geschichte zweier Frauen, die in den Sog der Colognia Dignidad – einer üblen Sekte – gerieten. Christa mehr als Ruth, Christa geht mit nach Chile, Ruth zweifelt immer mehr an den Freikirchlern und bleibt alleine zurück.

Ich fand diese Geschichte wirklich toll aufgebaut und auch richtig klasse von den drei sehr passenden Sprecherinnen gesprochen. Ich konnte mir schon sehr gut vorstellen, wie Christa und Ruth von dem charmanten und gut aussehenden Erich fasziniert waren. Aufgrund ihrer verschiedenen Charaktere konnte ich auch ihre unterschiedlichen Entscheidungen nachvollziehen. Allerdings fiel mir das bei Ruth etwas schwerer. Doch vermutlich ahnte ich schon schlimmes, wie hätte das Ruth in ihrer Verliebtheit erkennen sollen? Ich glaube, ihre Entscheidung sollte man nicht leichthin als blauäugig abtun. War es damals doch alles neu und entwickelte sich ja erst zu dem, was es dann wurde.

Erzählt wird die Story in Rückblicken, somit setzt sich nur Stück für Stück das ganze Ausmaß dieser gnadenlosen Sekte zusammen. Ich hatte den Begriff Colognia Dignidad zwar schon mal gehört, konnte aber nicht wirklich etwas damit in Verbindung bringen. Ich staunte von Minute zu Minute mehr und konnte das Hörbuch nicht mehr ausschalten. Anschließend recherchierte ich zu dieser Sekte im Internet. Unglaublich.

Mich hat dieses Hörbuch jedenfalls sehr begeistert. Und ich bin fest davon überzeugt, dass es als Hörbuch mit diesen drei Stimmen noch eindrücklicher ist, als wenn man es selbst als Buch lesen würde. Denn dies ist keine reine Lesung. Dies ist Kopfkino pur.

Weitere Informationen
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Siehe auch:

Nele Neuhaus – Muttertag (Bodenstein & Kirchhoff 9)

Beschreibung
Sie hatten ein Geheimnis. Sie mussten sterben. An einem Sonntag.

Im Wohnhaus einer stillgelegten Fabrik wird eine Leiche gefunden. Es handelt sich um den ehemaligen Betreiber des Werks, Theodor Reifenrath, wie Kriminalhauptkommissarin Pia Sander feststellt. In einem Hundezwinger machen sie und ihr Chef Oliver von Bodenstein eine grausige Entdeckung: Neben einem fast verhungerten Hund liegen menschliche Knochen verstreut und die Spurensicherung fördert immer mehr schreckliche Details zutage. Reifenrath lebte sehr zurückgezogen, seit sich zwanzig Jahre zuvor seine Frau Rita das Leben nahm. Im Dorf will niemand glauben, dass er ein Serienmörder war.

Rechtsmediziner Henning Kirchhoff kann einige der Opfer identifizieren, die schon vor Jahren ermordet wurden. Alle waren Frauen. Alle verschwanden an einem Sonntag im Mai. Pia ist überzeugt: Der Mörder läuft noch frei herum. Er sucht sein nächstes Opfer. Und bald ist Anfang Mai.

Sprecher
Oliver Siebeck

Länge
19 h 47 m

Meine Meinung
Meine „Beziehung“ zu Nele Neuhaus ist schon sehr seltsam. Manche Bücher von ihr faszinieren mich total, andere finde ich – nun, nicht so toll.

Dieses Hörbuch gehört leider mal wieder in die Kategorie – nicht so toll. Ich fand die Story äußerst langatmig. Kaum war mal etwas Spannung und Interessantes da, verzettelte sie sich wieder in unnötige Ausschweifungen, die jegliche Spannungen nahmen. Doch dann wurde es wieder spannend, dann wieder Spannungsabfall. Mein Interesse schwand zunehmends. Insgesamt was das sehr anstrengend zu hören. Viele Passagen hätte man bedenkenlos streichen können, ohne dass etwas an der eigentlichen Handlung gefehlt hätte. Manchmal stimmt eben doch der Spruch: „In der Kürze liegt die Würze“. Bei dieser langen „Kochzeit“ wurde jedoch die Suppe fade und die letztliche Aufklärung hat mich dann auch nicht mehr ganz überzeugt oder besänftigt.

Oliver Siebeck war wieder toll.

Weitere Informationen
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Siehe auch:

Yrsa Sigurdardóttir – Das glühende Grab (Dóra Gudmundsdóttir 3)

Beschreibung
Auf den isländischen Westmännerinseln werden bei Ausgrabungen drei Leichen und ein abgetrennter Kopf gefunden. Sie liegen im Keller des Elternhauses von Markús Magnússon, das bei einem Vulkanausbruch vor mehr als dreißig Jahren verschüttet wurde. Da Markús mit Hilfe seiner Anwältin Dóra die Ausgrabung unbedingt verhindern wollte, steht er plötzlich unter Mordverdacht: Hat er als Jugendlicher drei Menschen getötet und verstümmelt? Rechtsanwältin Dóra glaubt an Markús‘ Unschuld und will herausfinden, was wirklich geschehen ist. Doch dann wird eine weitere Leiche entdeckt…

Sprecher
Christiane Marx

Länge
11 h 06 m

Meine Meinung
Also der 3. Teil der Reihe forderte wirklich all meine Geduld. Die ersten sieben Stunden fand ich derart langweilig, dass ich wirklich überlegte, ob ich es nicht abbrechen soll. Gerade als ich dachte: „Ok, 30 Minuten gebe ich dem Hörbuch noch, wenn es dann nicht spannender wird, war es das“ wurde es spannend. Und wie. Ich saß dann bis 1 Uhr in der Nacht gefesselt von der Geschichte auf der Couch.

Und gerade als ich dachte, dass diese Auflösung nun für all die langweiligen Stunden zuvor belohnte, und ich eigentlich nur noch auf das Ende wartete, nahm die Story nochmals eine Wende und alles wurde über den Haufen geworfen. Poh, aber das fand ich dann derart konstruiert und unglaubwürdig, dass ich es echt nicht glauben wollte. Schade drum.

Christiane Marx war hier wieder sehr gut!

Weitere Informationen
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Siehe auch: