Stefan Schulze – Der Zeichensetzer

Beschreibung
Er beherrscht die Intrige, er beherrscht die Manipulation. Um oben zu bleiben und an den großen Rädern zu drehen geht er durch Betten und hinterlässt gefeuerte Kollegen. Geblendet von Dollarzeichen in den Augen und versehen mit den stärksten Ellenbogen der Welt kämpft Richard Vohburg um seinen Job – und gegen den Verlust von Geld, Luxus und Einfluss. Nicht einmal die Liebe bringt ihn zur Besinnung…

Mit Der Zeichensetzer liefert Autor Stefan Schulze einen intelligenten, spannenden und mit Insiderwissen geschärften Einblick hinter die Kulissen eines Konzerns, in dem die überlebenden Kinder der New Economy Machtspiele auf höchster Managementebene betreiben.

Sprecher
Marc Schröder

Länge
326 Minuten

Meine Meinung
Dieser Roman ist ein wirklich sehr gelungener „Wirtschaftskrimi“! Jeder, der in einem etwas größeren Konzern arbeitet, kennt „seinen“ Richard Vohburg, jedem ist dieser Charakter absolut bekannt. Von daher war ich natürlich von Anfang an von der Geschichte absolut gefesselt – ich hatte ja schließlich auch „meinen Vohburg“ vor Augen. Aber so treffend und glaubhaft hätte ich seinen Charakter nie beschreiben können, wie es Stefan Schulze in seinem Erstlingswerk gelungen ist. Auch war der Wiedererkennungseffekt und somit die glaubhafte Darstellung der anderen mitwirkenden Charaktere sehr real dargestellt. Sehr überzeugend.

Auch hat mir die Sprache absolut zugesagt. Stefan Schulze versteht es, ellenlange Sätze zu bilden, denen man aber ohne jegliche Probleme folgen kann. Dadurch wurde die Situation ganz genau und detailliert beschrieben, so dass man alles wirklich wie im Kino vor Augen hatte. Sehr schön fand ich das. Aber den Kinoeffekt bekommt er nicht nur mit ewig langen Sätzen hin, nein, auch mit kurzen prägnanten Aussagen trifft er immer den Nagel auf den Kopf. Somit ist „Kinosesselfeeling“ bei diesem Roman über die ganze Länge gesichert.

Die Story an sich und vor allem das Ende fand ich auch grandios! Einzig im Mittelteil schwelgte die Story mir ein ganz klein wenig zu lange im „Liebeskummer“. Aber Schwamm drüber – das kann ich aufgrund der ansonsten wirklich tollen Leistung absolut vergessen.

Der Sprecher war mir bisher nicht bekannt. Aber auch er hat mich durch seine zurückhaltende und stets passende Sprecherleistung überzeugt. Gerne mehr Hörbücher mit ihm als Sprecher!

Insgesamt kann ich dieses Buch wirklich mit absolut gutem Gewissen an jeden weiterempfehlen, der in einem größeren Konzern arbeitet – egal in welcher Branche. Vohburgs gibt es überall 😉 Aber auch für Leute in kleinen Betrieben oder aus völlig anderen Bereichen, die vielleicht solche Macht- und Intrigenspielchen nicht wirklich aus ihrem Alltag her kennen, wird dieses Buch sicherlich einen sehr guten Eindruck vermitteln, wie es in unserer Wirtschaft wirklich abgeht. Ein wirklich sehr schöner Blick hinter die ach so tollen Kulissen.

Fazit: stars_5 absolut empfehlenswert

Weitere Informationen
Eine Hörprobe sowie weitere Informationen gibt es bei Audible.de